Miroslav Klose
SCR Altach
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Sport

Klose: „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“

Fußball-Bundesligist SCR Altach hat am Montag Miroslav Klose als neuen Trainer der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Medieninteresse an Klose ist groß, für die Presskonferenz mussten sich Journalisten anmelden, das hat es in Altach so noch nie gegeben. Am Dienstag wird Klose das erste Training in Altach leiten.

„Ich darf da arbeiten, wo andere Urlaub machen“, sagte Miroslav Klose am Montag vor den Medien über seinen neuen Job als Cheftrainer beim Fußball-Bundesligisten SCR Altach. Sowohl Klose als auch die SCR-Leitung bemühten sich, die Erwartungen etwas zu dämpfen. Man habe eine aufreibende Saison hinter sich, in der der Klassenerhalt nur knapp gelang.

„Es liegt viel harte Arbeit vor uns“, betonte Klose, diese wolle man Schritt für Schritt angehen. Der SCR werde mit Klose „ein Stück weiter wachsen“, war Geschäftsführer Längle überzeugt.

Klose in Altach: „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“

Fußball-Bundesligist SCR Altach hat am Montag Miroslav Klose als neuen Trainer der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Medieninteresse an Klose ist groß, für die Presskonferenz mussten sich Journalisten anmelden, das hat es in Altach so noch nie gegeben. Am Dienstag wird Klose das erste Training in Altach leiten.

Klose hat klare Vorstellungen, will aber Freude vermitteln

„Ich setze mich sehr unter Druck. Ich habe klare Vorstellungen, ich muss mich aber anpassen in meinen Erwartungen“, so Klose, der erstmals einen Posten als Cheftrainer im Erwachsenen-Fußball übernimmt. Den Spielern wolle er vor allem Spaß und Freude vermitteln. Wichtig sei ihm eine tägliche Verbesserung im Training und im Spiel. „Die Fans müssen sehen, dass der SCR Altach alles gegeben hat“, betonte er. Es werde dabei nicht immer alles gelingen, „das ist ein Prozess“.

Miroslav Klose am 20.06.2022 bei seiner Vorstellung
ORF

Klose: „Viele positive Sachen gesehen“

Am Montag verschaffte sich der Weltmeister von 2014 einen ersten Eindruck von der Mannschaft: „Ich habe viele positive Sachen gesehen.“ Man werde im Trainingslager schauen, welche Ziele und Wege dahin man gemeinsam erarbeiten könne. Ganz fit in Sachen österreichische Bundesliga schien Klose noch nicht zu sein: Er habe schon das eine oder andere Spiel gesehen, „für den großen Eindruck aber brauche ich Zeit“.

SCR will am Boden bleiben

Während die Euphorie über Kloses Verpflichtung in Vorarlberg einem Klose-Salto gleichkam, wollten die Altach-Verantwortlichen am Boden bleiben. Die Freude, dass der Coup gelang, den WM-Rekordtorschützen als Nachfolger für Ludovic Magnin zu verpflichten, war den Verantwortlichen am Montag dennoch anzumerken.

Er sei „glücklich und stolz“, aber man werde „keine Luftschlösser“ bauen, betonte Längle. Niemand werde von Klose verlangen, den Club in die Top sechs zu bringen. Klose sei als bodenständig und harter Arbeiter bekannt, Altach vertrete idente Werte. Zu Vertragsdetails war offiziell nichts zu erfahren, aber Klose sei „nicht wegen des Geldes“ gekommen.

Miroslav Klose am 20.06.2022 bei seiner Vorstellung
ORF

Klose: „Hier wollen die Leute, das etwas entsteht“

Federführend beim Engagement des neuen Cheftrainers war der sportliche Leiter Werner Grabherr, der am Montag vor einer Woche über den einstigen Salzburg-Geschäftsführer Jochen Sauer mit Klose in Kontakt trat. „Es war sofort klar, dass ich mit Werner an einen Tisch muss“, sagte der 44-Jährige. Er habe ein „super Gefühl“ gehabt. „Hier wollen die Leute, dass was entsteht, und da will ich gerne einen Beitrag leisten“, so der Deutsche über sein für viele überraschendes Engagement.

Weitere Professionalisierung des Vereins

Grabherr hoffte, dass Klose die Professionalisierung des Vereins weiter vorantreiben wird. „Er ist ein Trainer mit einer klaren Handschrift und hat bereits sehr viel Erfahrung in der Ausbildung und Entwicklung von Spielern sammeln können“, so Grabherr. Der Verein werde ihm das Umfeld bieten, welches er für seinen ersten Cheftrainerposten im Profifußball benötige.

Fordernde Trainersuche

„Der Prozess hat uns gefordert“, so Grabherr über die Trainersuche. Zunächst sei nach dem letzten Spiel viel Druck abgefallen, dann folgte Magnins Abgang und man suchte zunächst vergeblich am österreichischen Markt. Da sei ein Blick „über den Tellerrand“ in die Schweiz und Deutschland naheliegend gewesen. Er sei nun „sehr, sehr froh“.

Klose stehe für eine sehr aktive Spielidee, man hoffe, mit ihm vielleicht auch für Überraschungen sorgen zu können und konkurrenzfähig zu sein. Klose sei ein „Siegertyp auf dem Platz und als Mensch im Club ein Gewinn“. Die weitere Kaderplanung laufe, stellte Grabherr Verstärkung in Aussicht. Auch Klose zeigte sich angetan von den Bedingungen und dem Team in Altach.

Riesiges Medien-Echo

Am Freitag hatten die Altacher bekannt gegeben, dass der ehemalige deutsche Nationalstürmer Miroslav Klose für die kommende Saison als Trainer engagiert wird. Am Sonntag hat Klose den Vertrag unterzeichnet und am Montag wurde er offiziell vorgestellt. Der Weltmeister von 2014 wird nach Stationen im DFB-Nachwuchs sowie als Co-Trainer des deutschen Nationalteams und bei Bayern München nun erstmals ein Cheftrainer-Amt übernehmen. Gemeinsam mit Klose wechselt Slaven Skeledzic als Co-Trainer ins Rheindorf.

Die Nachricht, dass der ehemalige deutsche Weltklassespieler Miroslav Klose neuer Trainer beim SCR Altach wird, hat für ein großes mediales Echo gesorgt. Kurzzeitig war sogar die Homepage des Fußballvereins wegen Überlastung nicht mehr erreichbar. Für die Pressekonferenz am Montag mussten sich die Journalist:innen erstmals sogar anmelden, weil das mediale Echo so groß ist.