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Wolford: Trotz Verlust „zurück auf Kurs“

Der Wäschekonzern Wolford hat im Geschäftsjahr 2021 einen Verlust von rund fünf Millionen Euro geschrieben, der Umsatz ist allerdings gestiegen. Zu einer Verschlechterung des Ergebnisses aus dem laufenden Geschäft führte die Schließung von Handelsfilialen aufgrund der Coronavirus-Pandemie.

Das Coronavirus hat das Geschäft von Wolford wieder durcheinander gebracht. Aufgrund der Schließung von Handelsfilialen fehlen wichtige Einnahmen. Auch der Online-Handel ist zurückgegangen, allerdings vergleichsweise leicht. Ein Umsatzplus gibt es in den Kernmärkten Asien und Europa.

Unternehmen: „Zurück auf Kurs“

Die Veröffentlichung des geprüften Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie die Hauptversammlung waren zweimal verschoben worden, letztere findet nun nächsten Donnerstag statt. Die Wolford AG wollte den Jahres- und Konzernabschluss (zum 31. Dezember 2021) ursprünglich am 29. April veröffentlichen, dann am 25. Mai und verschob den Termin dann neuerlich auf den 17. Juni.

Der seit Jahren mit roten Zahlen kämpfende Wäschekonzern hatte im Herbst 2020 eigentlich eine Rückkehr in die Gewinnzone für Ende 2021 angepeilt. Mit den Ergebnissen aus 2021 und einer soliden Planung sah sich das Unternehmen nach zehn Jahren dennoch „zurück auf Kurs“. Digitalisierung und der weitere Umbau des Geschäftsmodells sollen fortgesetzt werden. Für das laufende Jahr erwartet man bei Wolford wieder eine stabilere Entwicklung und eine größere Nachfrage. Die hohe Inflation und Probleme mit den Lieferketten dämpfen aber die Erwartungen.

Positives Ergebnis vor Abschreibungen

Konkret schloss der Vorarlberger Wäschekonzern das Geschäftsjahr mit einem negativen EBIT ab. Der Verlust vor Zinsen und Steuern beträgt 5,26 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Vor Abschreibungen fiel das Betriebsergebnis (EBITDA) mit 8,54 Mio. Euro positiv aus.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Finanzierungsaufwendungen (EBITDA) sei von einem Minus von 8,0 Mio. Euro deutlich ins Plus gedreht worden, bereinigt um Immobilienverkäufe, hieß es in der Mitteilung des Konzerns am Freitag. Mit einem EBIT von minus 5,26 Mio. Euro habe man eine operative Verbesserung von über 33 Mio. Euro erzielt, es handle sich um das beste operative Ergebnis seit dem Geschäftsjahr 2015/16.

Umsatzplus von rund 14 Prozent

Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2021 (Jänner bis Dezember) bei 108,9 Mio. Euro und lag damit um rund 14 Prozent über dem Vorjahr. Verantwortlich dafür war das Wachstum in China (plus 79 Prozent) und den USA (plus 38 Prozent), im Wirtschaftsraum Europa-Arabien-Afrika (EMEA) legte man um sieben Prozent zu.

Das internationale Marktumfeld sei auch 2021 „unruhig“ gewesen. In Europa hätten die neuerlichen Corona-Maßnahmen wieder zu signifikanten Einbußen geführt.

Im Einzelhandel sei man mit einem Zuwachs von 21 Prozent wieder auf nachhaltigem Wachstumskurs, im Großhandel und online betrugen die Zuwächse drei bzw. 27 Prozent. Kooperationen mit regionalen Modedesign-Talenten und Marken sollen in Zukunft Wachstum auf Schlüsselmärkten bringen.

Sparprogramm bei Personal, Mieten und Logistik

Wolford gehört dem chinesischen Investor Fosun, der einen harten Sparkurs verordnet hat. Man habe die operativen Kosten, also Personalkosten und sonstige betriebliche Aufwendungen, mit ca. 17,6 Mio. Euro (12 Prozent) 2021 weiter deutlich reduziert, hieß es. Gespart wurde dabei bei Personal, Mieten, Einkauf, Produktion und der Logistik, die im vierten Quartal fremd vergeben worden sei.

Dazu kamen „Effizienzsteigerungen“ in den administrativen Bereichen, etwa Human Resources, Kundenservice und Finanzen. Als maßgeblich für den Ergebnissprung wurde eine um 14 Prozent gesteigerte Bruttomarge von 80,7 Prozent bezeichnet.