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Wirtschaft

Netzstrategie für Breitband-Ausbau geplant

Der Statistik zufolge soll Breitband-Internet in Vorarlberg schon fast zu 100 Prozent verfügbar sein. In der Realität sieht es allerdings nicht immer so aus. Die Landesregierung möchte den Breitband-Ausbau nun weiter vorantreiben. Dementsprechend soll bald eine neue gesamtheitliche Netzstrategie präsentiert werden.

Im Breitband-Atlas wird Österreich in 100-Mal-100-Meter große Felder eingeteilt. Für den Breitband-Ausbau gibt es davon ausgehend zwei Statistiken: Für die eine Statistik reicht es, wenn sich innerhalb dieses Feldes ein Glasfaser-Anschluss oder 5G-Sender befindet. Die letzten Meter vom Anschluss zum Haushalt werden dann aber über alte Kupferleitungen zurückgelegt – die nicht so leistungsstark sind.

Nach dieser Statistik beträgt der Breitbandausbau in Vorarlberg über 99 Prozent. In der zweiten offiziellen Statistik hingegen werden auch die letzten Meter berücksichtigt, denn darin gilt das 100-Mal-100-Meter-Feld erst dann als ausgebaut, wenn drei Viertel aller Haushalte einen Breitband-Anschluss besitzen. Damit sinkt der Ausbaugrad in Vorarlberg auf rund 70 Prozent.

Kosten für Breitband-Anschlüsse hoch

Nach Wien sei das aber immer noch der zweithöchste Wert, sagt Vorarlbergs Breitband-Koordinator Stefan Stutz. Das reiche aber nicht mehr: „Wir wollen das Glasfasernetz immer näher an die Haushalte bringen, bis zum Gebäude oder gar in die Wohnung. Und dort explodieren – das muss man leider so sagen – die Kosten“, erklärt er.

Dabei gebe es immer mehr Haushalte, die anzuschließen seien: Statt einem oder wenigen Punkten in der Gemeinde müsse man zu allen Grundstücken hin graben. Dort seien dann auf der letzten Meile oftmals Privatgrundstücke, wo man Leistungsführungen abklären und genehmigen lassen müsse, erklärt Stutz.

Stefan Stutz
Michael Prock
Breitband-Koordinator Stefan Stutz

Blons als Vorreiter beim Glasfaserausbau

Was den Glasfaserausbau betrifft, so gilt die Vorarlberger Gemeinde Blons als Vorreiter. Dort wurde bereits früh mit dem Ausbau begonnen: Um die Jahre 2002 bis 2003. Diese Studie sei vom Land Vorarlberg mit gefördert worden, sagt Stutz. Seitdem würde sie von der Gemeinde mit einem Verein eigenständig umgesetzt. Mittlerweile habe man so einen sehr guten Ausbaustand von rund 90 Prozent erreicht.

Vorarlberg mit Pionierrolle im Kommunikations-Ausbau

Was den Ausbau des Breitband-Internets betrifft, nimmt Vorarlberg eine Pionierrolle ein. Bereits im Jahre 1881 legte der Unternehmer Otto Hämmerle zwischen Zentralbüro und Fabrik die vermutlich erste Außer-Haus-Telefonleitung der Monarchie: Sie führte von der Spinnerei Gütle bis in Hauptbüro in Dornbirn-Oberdorf.