Weltrekord Mountainbike
Christian Kohlhausen
Christian Kohlhausen
Sport

Fast 273 km/h: Weltrekord mit Mountainbike

Mit rund 300 km/h auf einem handelsüblichen Mountainbike sitzen – eine kaum vorstellbare Situation. Der Vorarlberger Extremsportler und Mountainbike-Profi Elias Schwärzler wollte genau das erreichen und der schnellste Mensch auf einem Fahrrad werden. Mit 272,93 km/h holte er sich jetzt den Weltrekord.

Elias Schwärzler will der schnellste Mann auf einem Mountainbike sein: Sein Ziel sind 300 km/h auf einem handelsüblichen Mountainbike. Erreicht hat er bei seinem Weltrekordversuch am 22. Mai 272,94 km/h – und wurde dafür von Guiness World Records als „schnellster Mensch, der auf einem Fahrrad gezogen wurde“ ausgezeichnet.

Weltrekordhalter Elias Schwärzler
Christian Kohlhausen
Elias Schwärzler hält mit 272,93 km/h auf dem Mountainbike den Weltrekord

Einjährige Vorbereitungszeit

Der 26-jährige Profi-Mountainbiker, Extremsportler und Influencer stellt sich seinen Ängsten. Für YouTube produziert er spektakuläre Videos, bei denen er – hauptsächlich mit seinem Mountainbike – an die Grenzen des Machbaren geht. Oft auch weiter – mit teils schmerzhaften Erfahrungen. Diese hindern ihn aber nicht daran, immer wieder neu aufzusteigen und die Grenzen erneut auszuloten.

Sein neuestes Projekt stellt allerdings alles in den Schatten. Über ein Jahr tüftelte er an der Machbarkeit des Weltrekords. Schwärzlers Eltern zeigten sich weniger begeistert von den Plänen ihres Sohnes: „Ihre erste Reaktion war: Nein, mach das sicher nicht“, sagt Schwärzler.

Doch er ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. „Schlussendlich war es okay, weil meine Eltern mittlerweile wissen, dass ich alles, was ich mache, ordentlich vorbereite“, erklärt Schwärzler. Eine enorm gute Vorbereitung und nichts „blauäugig“ zu machen sei schließlich besonders wichtig.

Weltrekordversuch mit dem Mountainbike

Der Vorarlberger Extremsportler Elias Schwärzler möchte der schnellste Mensch auf einem Fahrrad sein. Der Weltrekord müsste über 300 km/h sein.

Mit GP-Motorrad zum Weltrekord

Seine Voraussetzung war, ein handelsübliches Mountainbike zu nehmen und kein speziell für den Rekordversuch konzipiertes Fahrrad. Dabei galt es besonders darauf zu achten, dass die Reifen der hohen Geschwindigkeit standhalten: Dafür konzipierte er sogar einen eigenen Teststand.

Um 300 km/h auf dem Mountainbike erreichen zu können, ließ er sich von einem GP-Motorrad auf seinem Mountainbike ziehen. Ende Mai ging es für den Lingenauer und sein 16-köpfiges Team zum Lausitz-Ring, wo der Rekordversuch stattfand.

Elias Schwärzler
Christian Kohlhausen
Elias Schwärzler mit seinem Weltrekord-Mountainbike

Gegenwind als großes Hindernis

Dabei sei vor allem der Gegenwind hinderlich, denn anders als ein Motorrad verfügt ein Fahrrad nicht über einen Windschutz: „Ich sage immer, du hockst da oben wie ein Esel. Ich bringe den Kopf nicht hoch, weil der Gegenwind so stark ist“, beschreibt Schwärzler.

Dadurch sei auch die Sicht sehr eingeschränkt: „Ich habe nur so einen wirklichen Tunnelblick gehabt und immer wieder kurz gesehen, ah, da ist der Motorradfahrer, dahin muss ich“, sagt er. Es sei wirklich hart, weil man bei einer so hohen Geschwindigkeit nicht wirklich lenken, sondern nur durch Verschieben der Körperposition die Richtung korrigieren könne.

Das Ziel für die Zukunft bleiben 300 km/h

Nach Aufstellen des Weltrekords gibt sich Schwärzler zwiegespalten: „Auf der einen Seite war ich natürlich froh, dass alles gut geklappt hat, im Sinne der Sicherheit. Auf der anderen Seite haben wir das Ziel nicht erreicht“. Er will nun an einer Lösung arbeiten, um die 300 km/h zu knacken – das heißt, ein Zugfahrzeug finden, das stark genug ist, ihn mit dieser Geschwindigkeit zu ziehen.