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Philipp Horak/ÖBB
Philipp Horak/ÖBB
Verkehr

Zug-Boom: ÖBB stockt Kapazitäten auf

Steigende Sprit-Preise auf der einen Seite – günstiges Klima-Ticket für Bus und Bahn auf der anderen: Das führt dazu, dass sich immer mehr Leute in die Öffis setzen. Das bestätigt auch der Vorarlberger Verkehrsverbund. An Fronleichnam erhöht die ÖBB daher ihre Kapazitäten auf der West- und Südbahnstrecke um 13.000 Sitzplätze.

Seit dem Start vor acht Monaten sind in Vorarlberg bereits 74.000 Klima-Tickets verkauft worden – sowohl für das Land allein als auch für ganz Österreich, sagt Astrid Felsner vom Verkehrsverbund. Zum Vergleich: Im bisher verkaufsstärksten Jahr 2019 sind insgesamt 75.000 Jahreskarten verkauft worden. Ein Wert, der heuer übertroffen werden dürfte. Laut Felsner hat der Verkehrsverbund allein im vergangenen April, als die Sprit-Preise deutlich angezogen haben, um 35 Prozent mehr Jahreskarten verkauft als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Bis 2040 werden Kapazitäten verdoppelt

Allein an Fronleichnam ist zwischen Dornbirn und Wien ein zusätzlicher Zug unterwegs. Vier Railjets Richtung Wien, die regulär erst in Innsbruck gestartet wären, fahren schon von Feldkirch ab und die Kapazität eines weiteren Railjets zwischen Vorarlberg und der Bundeshauptstadt ist verdoppelt worden.

Bis zum Sonntag bieten die ÖBB auf der West- und Südbahnstrecke 13.000 Sitzplätze mehr an als an anderen Wochenenden, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Auch in Zukunft will die Bahn an den typischen Reise-Terminen die Kapazitäten aufstocken und mehr Züge auf die Schienen stellen.

Die Kapazitäten werden laut Gasser-Mair laufend erweitert, bis 2040 sollen sie verdoppelt werden. Sprich: neue Fahrzeuge, die ja zum Teil schon bestellt sind, auch für Vorarlberg, und damit mehr Züge hintereinander an einem Tag. Zudem sollen die Verbindungen von Vorarlberg Richtung Deutschland und Schweiz mehrgleisig ausgebaut werden, da laufen derzeit die Machbarkeits-Studien, sagt Gasser-Mair.

Zahl der Reservierungen explodiert

Die ÖBB wollen das offene System beibehalten. Also dass man mit einem gültigen Ticket jeden Zug nehmen kann, den man möchte. Nach Ostern, als Dutzende Fahrgäste aus überfüllten Zügen aussteigen mussten, ist ja erstmals eine Reservierungs-Pflicht diskutiert worden und allein das habe Wunder gewirkt, sagt Gasser-Mair: Denn für Pfingsten sei dann die Zahl der Reservierungen geradezu explodiert. Aus 1.200 Fernzügen hätten nur noch vier Reisende ohne Sitzplatz aussteigen und den nächsten Zug nehmen müssen. Gasser-Mair empfiehlt auch für die Zukunft eine Platz-Reservierung.