Wenn Rudolf Sagmeister durch das Kunsthaus spaziert, sieht er wohl mehr als die meisten anderen, nämlich auch die Spuren, die frühere Ausstellungen hinterlassen haben. Als Kurator hat er Barbara Kruger, Jeff Koons, Ai Wei Wei oder auch Carsten Höller begleitet. Das Kunsthaus wurde dabei unter anderem zum Parcours, Erlebnisraum, Zoo oder Rummelplatz. „Zum 25-jährigen Jubiläum habe ich sie nach einem Statement gefragt und viele haben geschrieben, dass die Ausstellung im Kunsthaus die beste ihres Lebens war“, blickt Sagmeister erfreut zurück.
Massiver Widerstand beim Bau des Kunsthauses
Heute schreibt das Kunsthaus Erfolgsgeschichte, als es gebaut wurde, gab es massiven Widerstand. „Viele Leute haben es als so grauenhaft empfunden. Sie sagten, man solle lieber ein Krematorium, ein Parkhaus oder eine Bank bauen. Das sei doch keine Architektur“, erinnert sich Sagmeister.
Zusammenarbeit, Freude und Problemlösungen
Kuratieren, sagt Sagmeister, sei eine Tätigkeit, die auf Zusammenarbeit, Freude, und Problemlösung beruhe. Gelernt habe er das bereits in der Kindheit, in der Konservenfabrik seines Großvaters, die seine Mutter weiterführte. „Da habe ich managen und den Umgang mit Menschen gelernt, weil wir 40 Arbeiter aus verschiedensten Nationen hatten“, sagt Sagmeister.
Sagmeister plant ein Buch zu schreiben
Bald nach dem Studium in Wien zog Sagmeister wieder nach Vorarlberg und konzipierte Ausstellungen zu Architektur und Kunst, vorzugsweise zu den großen Vorarlberger Künstlern Rudolf Wacker und Edmund Kalb. Der Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern der jeweils laufenden Ausstellungen war Sagmeister immer besonders wichtig. Darüber, und über das Ausstellung machen, soll bald ein Buch von Sagmeister entstehen.