99 Schüler und acht Lehrer im Kleinwalsertal in Bergnot Heuberg
Landespolizeidirektion Vorarlberg
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Chronik

99 Schüler in Bergnot: Sportlehrer im Visier

Vergangene Woche sind 99 Schülerinnen und Schüler sowie acht Lehrer aus Deutschland im Kleinwalsertal in Bergnot geraten und mussten mit Hubschraubern gerettet werden. Die Lehrer wählten die Wanderroute anhand eines Blogeintrags im Internet aus. Für den Sportlehrer, der die Route ausgewählt hat, könnte es nun Konsequenzen geben.

Die Geschichte sorgte vergangene Woche für Aufsehen. 99 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland gerieten gemeinsam mit acht Lehrern auf dem Heuberggrat im Kleinwalsertal in Bergnot und mussten mit Hubschraubern gerettet werden. Sie kamen in diese Situation, weil sich der Sportlehrer, der die Route ausgewählt hat, auf eine Internetbewertung verlassen hat, in der die Route als „klasse Feierabendrunde“ und völlig harmlos („schwierig ist hier nichts“) beschrieben wurde.

Aufgrund der vorhergehenden Regenfälle war der Steig aber nass und glitschig, wofür die Kinder nicht ausgerüstet waren. Als sich ein Teil der Gruppe aufgrund der schwierigen Verhältnisse zur Umkehr entschied, rutschten zwei Schüler ab und zogen sich leichte Verletzungen im Bereich des Oberkörpers und der Beine zu. Daraufhin gerieten einzelne Kinder in Panik, weswegen eine Lehrperson einen Notruf absetzte. Mehr dazu in 99 Schüler und acht Lehrer in Bergnot geraten.

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99 Schüler und acht Lehrer im Kleinwalsertal in Bergnot Heuberg
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Im Kleinwalsertal musste eine rund 100-köpfige Schülergruppe gerettet werden – die Schüler und Schülerinnen kamen auf dem rutschigen und steilen Weg nicht mehr weiter.
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Bergrettung Mittelberg

Bericht wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit

Diese Entscheidung des Sportlehrers könnte nun Konsequenzen nach sich ziehen. Wie Polizeisprecher Rainer Fitz gegenüber dem ORF Vorarlberg bestätigte, erfolgt ein Bericht an die Staatsanwaltschaft wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit (§ 89 StGB). Das österreichische Strafgesetzbuch sieht für eine Gefährdung der körperlichen Sicherheit eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten oder eine Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen vor. Es liegt nun an der Staatsanwaltschaft, ob es eine Anklage gegen den Sportlehrer geben wird oder nicht.