Illustration zum Thema „Fahrraddiebstahl“: Fahrrad-Bügelschloss wird mit Hilfe eines Bolzenschneiders aufgebrochen
APA/DPA/Friso Gentsch
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Chronik

Dornbirn: Zahl der Fahrraddiebstähle steigt

Im Sommer steigt die Zahl der Fahrraddiebstähle durch die häufigere Verwendung tendenziell an. So auch in Dornbirn, wo heuer bislang 52 Fahrräder, darunter elf E-Bikes, als gestohlen gemeldet wurden. Hinzu kommt, dass in letzter Zeit vermehrt auch Fahrräder aus Tiefgaragen oder Kellerabteilen entwendet wurden: Bisher sind der Polizeiinspektion Dornbirn 13 Fälle bekannt.

In den letzten sechs Monaten wurden bei der Polizeiinspektion neun Einbruchsdiebstähle gemeldet. In den meisten Fällen handle es sich dabei um Einbrüche in größere Gebäude mit Tiefgaragen oder Kellerabteilen. Dabei kämen Dieben vor allem länger geöffnete automatische Tore zugute: So könnten die Täter vor den Toren warten und in die Gebäude gelangen, ohne Schlösser aufbrechen zu müssen, informiert Haider.

Vermehrt Einbrüche in Keller und Tiefgaragen

In größeren Gebäuden mit Kellern und Tiefgaragen sei es oftmals der Fall, dass Fahrräder nicht weiter gesichert seien, berichtet Norbert Kalb von der Stadtpolizei Dornbirn. Dies mache es einfach, Fahrräder wegzutragen oder zu verladen. Dementsprechend sei es wichtig, Fahrräder nicht nur in sich selbst zu verschließen, sondern an Gegenständen anzuketten.

Wenngleich die Zahl der Einbrüche in letzter Zeit leicht angestiegen sei, sei sie noch immer nicht auffallend hoch – man könne nicht von einer Serie sprechen, wie es sie aber auch schon gegeben hätte. „Es handelt sich bislang nicht um eine ungewöhnliche Häufung an Fahrraddiebstählen, aber vielleicht um eine leichte Zunahme dieser Delikte in der jüngeren Vergangenheit“, berichtet Michael Haider, Chefinspektor der Polizeiinspektion Dornbirn.

Rund die Hälfte gestohlener Fahrräder kommt zurück

„Rund ein Drittel bis die Hälfte aller gestohlener Fahrräder kommt zurück“, sagt Kalb. So seien in diesem Jahr allein in Dornbirn 54 Funde von Fahrrädern gemeldet worden: „Die Fahrräder werden dann abgegeben oder bei den Findern abgeholt“. Bis Ende des Jahres rechne man mit rund 100 bis 150 Fahrraddiebstählen ohne Einbruch. Das sei in allen größeren Gemeinden in diesem Rahmen.

Oftmals sei es auch der Fall, dass Fahrräder entwendet würden, um bestimmte Strecken nicht zu Fuß zurücklegen zu müssen: „Oft werden Fahrräder nur verwendet, um von A nach B zu kommen. Bei B angelangt werden die Fahrräder dann ‚entsorgt‘, also liegen oder stehen gelassen, und das war’s“, erläutert Haider. Dabei handle es sich nicht um Diebstahl, sondern um dauernde Sachentziehung.

Fahrräder vor Diebstahl schützen

Die Polizei rät, für die Sicherung von Fahrrädern qualitativ hochwertige Schlösser zu nutzen. So würden Versicherungen – von beispielsweise E-Bikes oder teureren Fahrrädern – auf Fahrradschlösser mit einem Mindestwert von 50 Euro bestehen.

Schlösser mit Schlüssel seien dabei tendenziell sicherer als Zahlenschlösser: „Gewisse Personen haben das Geschick, Codes zu knacken“, sagt Kalb. Hinzu komme, dass Zahlenschlösser eine Sollbruchstelle hätten. So würden Täter mittlerweile die Stange von verstellbaren Fahrradsätteln nutzen, um solche Schlösser zu knacken: „Das Schloss wird mehrmals an der Stange aufgewickelt, bis es aufbricht“, erklärt Christoph Marte von der Polizeiinspektion Altach.

Bei der Sicherung sei es wichtig, das Fahrrad an einem unbeweglichen Gegenstand, zumindest aber an ein zweites Fahrrad, anzuketten. Einige hochpreisige Fahrräder oder E-Bikes seien mittlerweile außerdem mit eingebautem GPS oder Peilsendern ausgestattet, wodurch die Möglichkeit bestehe, das Rad im Fall eines Diebstahls orten zu können.

Polizei rät zur Registrierung von Fahrrädern

Damit gefundene und abgegebene Fahrräder den Besitzern zurückgegeben werden können, sei es wichtig, die jeweilige Rahmennummer des Fahrrades zu kennen. Ohne Rahmennummer handle es sich zwar um Diebesgut, man könne aber keine Geschädigten ausmachen. Bei E-Bikes sei es außerdem oftmals schwierig, die Rahmennummer zu erkennen, weil sie in manchen Fällen unter dem Motor eingestanzt sei, erklärt Kalb.

Die Polizei rät daher dazu, Fahrräder registrieren zu lassen. Dabei werden der Name des Besitzers, die Rahmennummer und die Fahrradmarke angegeben. Die Registrierung ist kostenlos und kann sowohl online als auch vor Ort bei der Polizei durchgeführt werden. Pickerl mit dem Hinweis auf die Registrierung würden mitunter zusätzlich abschreckend auf potenzielle Diebe wirken, sagt Kalb.