ORF Vorarlberg: Die Frau Minister Gewessler hat am Montag angekündigt, dass es in Zukunft ein beschleunigtes Verfahren für die Genehmigung von Windkraftanlagen geben soll. Wie ist einmal grundsätzlich Ihre Einschätzung? Das ist ja eine etwas schwierige Sache, vielleicht auch juristisch. Glauben Sie, dass man das so durchstehen kann?
Zadra: Ich bin grundsätzlich einmal sehr froh, dass die Frau Ministerin hier mutig vorangeht, denn wir brauchen jetzt vor allem Lösungen. Lösungen, wenn es darum geht, von der Abhängigkeit von Putins Gas möglichst schnell herauszukommen. Und da sind die Verfahrensbeschleunigungen und vor allem ein konzentriertes Verfahren natürlich besonders wichtig. Es geht mir darum, dass, wenn es Betreiber gibt die beispielsweise eine Windkraftanlage bauen möchten, sie nicht im Kreis herumgeschickt werden, sondern dass sie möglichst rasch zu ihrem Bescheid kommen.
ORF Vorarlberg: Jetzt gibt es bei uns in Vorarlberg natürlich ein Projekt am Pfänder, das ist eigentlich bekannt. Und die sind aber sozusagen mehr oder weniger im Kreis gelaufen, weil bisher die Widmung gefehlt hat und weil das deswegen nicht möglich war, soll sich das ändern?
Zadra: Es soll sich eben genau das ändern, dass es eine Prüfung gibt, weniger doppelte Prüfungen und auch keine Blockadehaltung mehr. Es gibt das UVP-Verfahren, da gibt es eine gute Interessenabwägung wo auch der Naturschutz berücksichtigt wird. Aber letztendlich, wenn das geschafft wurde, kann in Zukunft eine Windkraftanlage werden. So ist der Plan.
ORF Vorarlberg: Bisher war die Vorarlberger Landesregierung ziemlich verhalten gegenüber der Windkraft. Man hat da keine großen Initiativen entwickelt, das zu unterstützen. Ändert das jetzt was, wenn man das schneller machen kann? Oder ist die Grundeinstellung noch dieselbe?
Zadra: Was wir jetzt brauchen, das ist alles: Wir setzen nach wie vor Nummer eins auf die Wasserkraft, Nummer zwei auf Photovoltaik-Anlagen, vor allem auf versiegelten Flächen. Und als drittes kommt dann auch schon der Wind. Der Wind kann einen Beitrag zur Energiewende leisten. Ich bin da gegen einen Wildwuchs, aber es gibt eine gute Wind-Potenzialanalyse, die besagt, dass es einige Standorte in Vorarlberg gibt, die durchaus Sinn machen.
ORF Vorarlberg: Also das soll nicht nur auf dem Papier bestehen, diese Analyse, sondern da wird man jetzt alles daran setzen, damit man das möglicherweise auch prüfen und umsetzen kann?
Zadra: Jedes Windrad in Vorarlberg ist auch ein Zeichen der Unabhängigkeit von Putins Gas. Es ist jetzt ein Gebot der Stunde, dass wir hier Tatsachen schaffen.