Dornbirn braucht eine neue Leitung für die beiden städtischen Pflegeheime. Die Gründe für die Kündigung der derzeitigen Leiterin sind nicht offiziell bekannt. Sie bestätigt gegenüber dem ORF zwar, dass sie gekündigt hat. Ihre Gründe will sie aber nicht nennen und sagt, dass man die Stadt Dornbirn fragen solle.
Aber auch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) will sich zur aktuellen Situation nicht äußern, Personalwechsel würden generell nicht kommentiert. Bei 2.000 Mitarbeitern komme es immer wieder zu Personalbewegungen.
Thema im Stadtrat
Das Thema wird nun am Dienstag im Stadtrat behandelt. Denn Grünen-Stadträtin Juliane Alton sagt, dass unglückliche Mitarbeiter der Heime zu ihr gekommen sind, offenbar gebe es Unstimmigkeiten unter den Pflegern wegen eines Mitarbeiters. Und grundsätzlich gibt es einen massiven Personalmangel in den beiden Heimen, der dafür sorgt, dass 65 Betten nicht belegt werden können.
„Man hat sich darum nicht ausreichend gekümmert“
Man habe weggesehen, heißt es von der Opposition. „Man hat sich darum nicht ausreichend gekümmert. Man hätte Schulungen machen können, man hätte Moderationen machen können“, so Alton. Man hätte nachfragen können bei den Leuten, die weggehen, was ihre Gründe dafür sind. „Das hat man alles nicht gemacht und man hat aus meiner Sicht nicht genug untersucht, was läuft jetzt da wirklich und was ist alles zu verantworten“, so Alton weiter.
Auch FPÖ-Stadtrat Christoph Waibel sieht dringenden Handlungsbedarf. Seinen Informationen zufolge habe die Leiterin zu Beginn des Vorjahres das Gespräch mit der Bürgermeisterin und der zuständigen Stelle bei der Stadt gesucht. Die Leiterin habe zwar zugesagt bekommen, dass mit Inseraten nach Personal gesucht werde – ein solches Inserat sei aber erst heuer im Mai geschaltet worden.
Dornbirner Pflegeheime ohne Leitung
Die bisherige Leitung der Dornbirner Pflegeheime Birkenwiese und Höchsterstraße hat mit Ende des Monats gekündigt. Nun wird die Stadt die Stelle neu ausschreiben. Die Situation ist jedoch prekär, da der Markt an diplomierten Pflegefachkräften seit Jahren ausgetrocknet ist.
Arbeitsgruppe mit Sofortmaßnahmen gefordert
Nun ist die Leiterin mit Ende des Monats weg, es muss schnell gehandelt werden. Die SPÖ fordert eine Arbeitsgruppe – und zwar eine, „die Sofortmaßnahmen setzt“, sagt Vizebürgermeister Markus Fäßler, das werde er auch in der nächsten Stadtratssitzung fordern.
Die Stadt Dornbirn müsse die Situation verbessern und investieren – unabhängig von Bund und Land, heißt es aus der Stadtpolitik. „Wir sind in der Pflicht den Menschen gegenüber, die hier in Dornbirn auf ein Pflegebett warten. Wir sind dazu angehalten, dass wir endlich in die Gänge kommen und das heißt, Geld in die Hand zu nehmen“, so FPÖ-Stadtrat Waibel. Ähnlich äußerte sich SPÖ-Vizebürgermeister Fäßler: „Wir werden Geld in die Hand nehmen müssen, um die Situation wesentlich zu verbessern.“