Mädchen und Junge sitzen Rücken an Rücken
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Interesse am Freiwilligen Sozialjahr sinkt

In Vorarlberg melden sich immer weniger Jugendliche für ein Freiwilliges Sozialjahr an. Bis zur CoV-Pandemie war das Interesse so groß, dass einige Jugendliche gar keine Stelle bekommen haben. Nun sieht die Situation ganz anders aus.

Wer sich nach der Schule für einen Job im Sozialbereich interessiert, kann in einem Freiwilligen Sozialjahr den Beruf kennenlernen. Mehr als 50 Sozialeinrichtungen in Vorarlberg bieten jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren jedes Jahr bis zu 180 Stellen an.

In einem Monat beenden 110 Jugendliche ihr Freiwilliges Sozialjahr etwa bei der Caritas oder Lebenshilfe, einem Pflegeheim oder im Kinderdorf. Das sind 70 Jugendliche weniger als es Stellen gibt, so Projektleiterin Elisabeth Geser.

Image der Sozialberufe hat gelitten

Für Geser gibt es zwei Gründe für den Rücktritt: Zum einen sind die geburtenstarken Jahrgänge vorbei und zum anderen habe die Coronavirus-Pandemie das Interesse am Pflege- und Sozialberuf geschmälert. Jugendliche hätte während der Pandemie vor allem mitbekommen, dass das Personal in diesem Bereich vor dem Burn-out stehe, schlecht verdiene und sich von der Politik in Stich gelassen fühlt. Da brauche es Zeit, das Image wieder aufzubauen, betont Geser.

Anders sieht das Interesse hingegen bei den pädagogischen Berufen aus. Hier ist das Interesse gestiegen. Für ein Freiwilliges Sozialjahr an Volksschulen hat es bisher 28 Plätze gegeben, diese werden nun laut Geser auf 34 Plätze aufgestockt. Dafür zahlt das Land 55.000 Euro.