Es soll drei Verschärfungen geben: Künftig müssen Käuferinnen und Käufer, die einen Kredit benötigen, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachweisen können. Die Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung darf 35 Jahre nicht übersteigen.
Kleiner Spielraum für Ausnahmen
Für Ausnahmen soll es einen kleinen Spielraum geben. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) erlaubt, dass bei der Laufzeit fünf Prozent der Fälle abweichen dürfen, beim Nettoeinkommen zehn Prozent der Fälle und bei den Eigenmitteln 20 Prozent der Anfragen. Das wären insgesamt 35 Prozent Ausnahmen, aber die Aufsicht erlaubt den Banken in der Summe nur 20 Prozent Ausnahmen. „Wie wir die Ausnahmen wählen, ist den Banken überlassen“, sagt Martin Jäger, Vorstand der Sparkasse Dornbirn.
Banken haben wenig Freude
Wenig Verständnis haben die Banken für die Verschärfungen. Es gebe keine Probleme im Bereich der Wohnbaufinanzierung, da es so gut wie keine Ausfälle gebe. Außerdem habe es bereits 2014 Verschärfungen gegeben.
„Immobilienpreise haben sich verdoppelt“
Anders sieht das die Finanzmarktaufsicht: Vorstand Eudard Müller: „Wir sehen, dass sich die Immobilienpreise in Österreich in den letzten zehn bis zwölf Jahren mehr als verdoppelt haben und wir sehen ein sehr starkes Kreditwachstum bei den Wohnimmobilien, zuletzt waren es sieben Prozent allein im vierten Quartal.“
Bei stark steigenden Immobilienpreisen gebe es immer die Gefahr einer Blasenbildung, die auch platzen kann und dann könne es passieren, dass die Immobilie plötzlich nur noch die Hälfte wert sei, sagt Müller. Das Problem sei auch, dass fast die Hälfte der Kredite derzeit variabel verzinst sind. Steigen die Zinsen, dann könne es passieren, dass die Rückzahlung auf einmal unleistbar teurer werden. Solche verbindlichen Regelungen gebe es übrigens auch in der Schweiz.