Badende am Bodenseeufer
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Wie entspannt wird der Sommer?

Die CoV-Pandemie ist für viele vorbei – doch ob der Sommer so entspannt wie die vergangenen zwei Jahre wird, bezweifeln einige Experten. Zwei neue Coronavirusvarianten – BA4 und BA5 – sind im Anmarsch und in einigen Ländern wie zum Beispiel in Portugal schon angekommen. Dort sorgen sie bereits für steigende Infektionszahlen.

Portugal hat sich bereits auf einen entspannten Sommer gefreut, doch nun wird das Land von einer neuen CoV-Infektionswelle überrollt. Seit Anfang Mai haben sich die Infektionszahlen fast verdreifacht. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei fast 1.800. Auch in Vorarlberg könnte der neue Virustyp die Infektionen bald schon steigen lassen, sagt der CoV-Beauftragte der Ärztekammer, Robert Spiegel. Weil kaum mehr getestet wird, habe man keinen Überblick über das Infektionsgeschehen. Es könnte sein, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infektionen gebe und wir deshalb von einer Sommerwelle überrascht werden könnten, sagt Spiegel.

Neue Variante noch einmal ansteckender

Die neue Variante soll noch einmal ansteckender als die bereits vorherrschende sein. Genaue Zahlen gibt es nicht – manche Experten sprechen aber von einer Reproduktionszahl von 1:18. Das heißt: Eine Person steckt durchschnittlich 18 andere an. Zeitgleich mit dem Aufkommen der neuen Variante fällt nun aber die Maskenpflicht. Spiegel empfiehlt auch weiterhin in geschlossenen Räumen, in Altenheimen und Pflegeheimen entweder die Maske zu tragen oder Abstand zu halten. Der wichtigste Punkt laut dem Experten aber – sich dringendst die dritte Impfung zu holen – nur so könne man sich vor schweren Verläufen und bevorstehenden Wellen rüsten.

Vierte Impfung wird empfohlen

Das Nationale Impfgremium empfiehlt für bestimmte Personengruppen auch schon eine vierte CoV-Impfung. Demnach sollen sich Personen mit Vorerkrankungen und ältere Menschen frühestens vier und jedenfalls sechs Monate nach dem dritten Stich eine erneute Auffrischung verabreichen lassen, sagt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Auch allen anderen Impfwilligen werde die vierte Impfung nicht verwehrt, auch wenn sie jünger und gesund sind, sagt Rüscher.