Kultur

Kompositionspreis des Landes geht an Peter Herbert

Der mit 10.000 Euro dotierte Vorarlberger Kompositionspreis geht in diesem Jahr an Peter Herbert. Der 1960 in Bludenz geborene Komponist und Musiker lebt in Wien und beschäftigt sich überwiegend mit Jazz. Seine Werke finden auch international Beachtung.

„Mit Peter Herbert zeichnen wir einen herausragenden Musiker aus, dessen Schaffen von Offenheit und geistiger Freiheit geprägt ist und der mit seinem vielseitigen beeindruckenden Oeuvre international Beachtung findet“, erklärte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Der Festakt zur Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises findet am 3. Oktober im Landhaus statt.

Verschiedene Musikrichtungen

Der Bassist und Komponist Herbert bewegt sich gerne zwischen den Kulturen und verschiedenen Musikrichtungen – von Jazz über Klassik bis hin zu improvisierter und Neuer Musik. Er lebt seit 2003 in Paris und Wien und verbrachte davor 14 Jahre in New York.

Seine Kompositionen entstehen für verschiedene Orchester und Kammermusikensembles, wie das Symphonieorchester Vorarlberg, das Bregenzer ensemble plus oder das Janus Ensemble Wien. Aber auch Film- und Avantgarde-Theater-Musik sowie Multimediakompositionen gehören zu seinem Repertoire.

Peter Herbert
Wolfgang Gonaus/Peter Herbert

Zeitgenössische Musik, die Spielfreude auslösen soll

Auch die für die Zuerkennung des Kompositionspreises zuständige Kunstkommission Musik lobte die stilistische Vielfalt in Herberts Werk. In der Erforschung und Erweiterung der Möglichkeiten seines Instruments Kontrabass in der Komposition treibe er die zeitgenössische Musik voran, heißt es in der Jury-Begründung.

Zu den erklärten Zielen des Komponisten zählt das Schreiben von moderner Musik, die zugänglich für das Publikum ist und auch bei den Musikern und Musikerinnen Spielfreude auslöst.

Alle zwei Jahre vergeben

Der Kompositionspreis des Landes Vorarlberg wird seit 2014 im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Peter Herbert ist nach Murat Üstun (2014), Michael Floredo (2016), Marcus Nigsch (2018) und Johanna Doderer, die sich als erste Frau 2020 über die Auszeichnung freuen durfte, der fünfte Preisträger. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Biografie Peter Herbert

  • geboren 1960 in Bludenz
  • Ausbildung: Konservatorium der Stadt Bregenz (1976 – 1979), Diplom an der Kunstuniversität für Musik (Jazz) in Graz (1981 – 1986), Studium und Diplom im Fach „Bass Jazz Performance“ am Berklee College of Music Boston (1987 – 1989)
  • künstlerische Arbeit im Bereich Jazz und Jazz-verwandte Musik, freischaffender Musiker (Konzerte, Aufnahmen in Europa, den USA, Japan, Australien Nordafrika und im Mittleren und Fernen Osten) und Komponist mit Werken für verschiedene Orchester und Kammermusikensembles, Realisierung eigener Projekte sowie Lehrtätigkeit, u.a. am Institut für Jazz und improvisierte Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz
  • Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl): 1. Preis bei Jugend musiziert (1979), Solopreis beim ersten österreichischen Jazzwettbewerb (1988), 1. Preis beim Musikfest in Orlando/Florida (1989), Achievement Award der Boston Jazz Society (1989), Förderpreis des Landes Vorarlberg (1993), diverse Auszeichnungen für die Musik zum Film „Dokumentation einer Unzweckmässigkeit“ (1997), Internationaler Bodenseekulturpreis für Musik (1997), Hans-Koller-Preisträger („Musiker des Jahres“ 2001) sowie diverse Stipendien