Ein Heizungstechniker erklärt eine moderne Holzvergaseranlage, die durch das Programm „Raus aus Öl“ gefördert wurde
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Bereitschaft zu Ausstieg aus Öl und Gas hoch

Der Ukraine-Krieg hat die Diskussion über fossile Energieträger auch beim Heizen befeuert. Österreichweit ist die Bereitschaft, von Öl und Gas auf eine erneuerbare Heizung umzusteigen, daher so hoch wie noch nie. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace gemeinsam mit der ORF-Initiative Mutter Erde.

In ganz Österreich wurden dafür 2.000 Personen im Alter zwischen 16 und 69 Jahren zum Thema Heizen mit fossilen Brennstoffen befragt. Sie kam zum Ergebnis, dass die Bereitschaft, aus Öl und Gas auszusteigen, groß ist: In Vorarlberg liegt sie bei 61 Prozent, österreichweit sogar bereits bei 90 Prozent.

Nachfrage nach klimaneutralen Heizungsformen

Wenngleich sich Vorarlberg mit einem Anteil von 37 Prozent an fossilen Energieträgern beim Heizen gleich nach Wien als bundesweites Schlusslicht einreiht, liegt es mit einem Wärmepumpen-Anteil von 18 Prozent österreichweit an der Spitze.

Die Bereitschaft, Öl und Gas gegen eine klimaneutrale Heizungsform einzutauschen, sei massiv gestiegen. Die Energieberater des Vorarlberger Energieinstituts würden aufgrund der hohen Zahl an Beratungsanfragen kaum mehr hinterher kommen, berichtet Michael Braun vom Energieinstitut.

Der Wille zum Umstieg sei also da, doch die Umsetzung gestalte sich im Moment schwierig: „Zum einen sind die Firmen sehr stark ausgelastet, die eben die Systeme einbauen, die Installateure. Zum anderen sind auch die Lieferketten sehr stark gestört“, erklärt Braun. Das liege vor allem am Ukraine-Krieg, aber auch an den Auswirkungen von Corona – Stichwort Chip-Mangel.

Forderung nach gesetzlicher Regelung

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht eine klare gesetzliche Regelung für den Ausstieg aus Gas- und Öl-Heizungen für notwendig an. So wird die Abschaffung von Gasheizungen bis zum Jahr 2035 und von Ölheizungen bis 2040 gefordert. „Denn so ist dann auch allen klar, jetzt müssen wir wirklich auch auf erneuerbare Heizsysteme umrüsten“, bekräftig Klima- und Energieexpertin Jasmin Duregger.

Damit der Ausstieg aus fossilen Energieträgern im Bereich Heizen gelingt, brauche es überdies ausreichend Förderungen, die unkompliziert zu bekommen sind, und einheitlich geregelte Rahmenbedingungen, sind sich Braun und Duregger einig.