Das Wasser in der Meng ist derzeit nur knöchelhoch. Doch dieser auf den ersten Blick niedrig wirkende Wasserstand kann für ein vierjähriges Kind mit rund 15 Kilogramm Körpergewicht bereits zu viel sein: „Das Wasser hat eine enorme Kraft, die leider zu oft unterschätzt wird“, betont Plaichner.
Schnell fließendes Wasser könne auch für Erwachsene gefährlich werden, weshalb man nie weiter als knietief im Wasser stehen sollte. Bei Kindern sei es aufgrund ihres geringen Körpergewichts umso schwieriger.

Von der Strömung mitgerissen
Der Wasserstand in der Meng sei aufgrund des Regens und der Schneeschmelze derzeit leicht erhöht, sagt Plaichner. Die Unfallstelle sei für die starke Strömung bekannt, weil die Meng verbaut – also begradigt – wurde. Das Wasser fließt dort darum schneller als in einem Wildbach. Bei einer schnellen Fließgeschwindigkeit passiere es schnell, dass man von der Strömung mitgerissen werde und man keine Chance habe, wieder aus dem Fluss zu kommen.
Steile Böschung als Herausforderung
Für die Einsatzkräfte sei die Meng insofern besonders herausfordernd, als es durch die steile Uferböschung schwierig sei, ans Wasser zu kommen. Das gelinge nicht an jeder Stelle, erläutert Plaichner.
Man müsse daher zunächst eine Stelle suchen, bei der man ohne Spezialausrüstung gut ans Wasser herankomme. Dann müsse man die zu rettende Person erreichen können, was auch nicht in jedem Abschnitt des Flusses möglich sei. Erst 500 Meter vor der Ill-Mündung gelang es der Feuerwehr schließlich, das Kind aus dem Wasser zu retten. Obwohl die Wasserrettung sofort versuchte, den Buben zu reanimieren, verstarb er wenige Stunden später im Krankenhaus.

Baden an Wildbächen und Flüssen birgt Gefahr
Generell wird das Baden an Wildbächen und Flüssen immer beliebter. Es sei aber nicht ungefährlich, sagt Plaichner, denn oft sehe man nicht, was vor einem ist. Sind Kinder dabei, müsse man ohnehin besonders vorsichtig sein. Bereits ein Blick auf das Handy könne reichen, dass ein solcher Unfall passiere. „Man sollte direkt daneben stehen, dass man auch eingreifen kann“, appelliert Plaichner.