Eine Bauernregel besagt, dass Regen am Siebenschläfertag (27. Juni) Regen für sieben Wochen bedeutet. „Das ist natürlich Blödsinn. Was man aber sagen kann, ist, dass sich die Wetterlage im Zeitraum Ende Juni relativ häufig umstellt und dann die vorherrschende Wetterlage im Sommer bleibt“, erläuterte Georg Pistotnik, Klimaforscher der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), der zugleich darauf hinwies, dass Langfristprognosen, also für Monate oder gar Saisonen, „Experimentalcharakter“ haben und daher mit großer Vorsicht zu genießen sind.
Name „Siebenschläfertag“ wegen Legende
Der 27. Juni erhielt seinen Namen aufgrund einer Legende und hat an sich nichts mit dem Tier zu tun. Während der Christenverfolgung im römischen Reich wurden 7 Brüder in einer Höhle bei Ephesus eingemauert. Sie fielen in einen sehr tiefen Schlaf und wurden erst 200 Jahre später, am 27. Juni 446, wieder entdeckt und geweckt.
Termin um zehn Tage verschoben
Auf Grund der gregorianischen Kalenderreform ist aber genau genommen gar nicht der 27. Juni, sondern vermutlich erst der 5. Juli der Stichtag für die Siebenschläferregel: Papst Gregor XIII. ließ im Jahr 1582 zur Korrektur des bis dahin gültigen Julianischen Kalenders von einem Tag auf den anderen zehn Kalendertage überspringen, so dass auf den 4. Oktober nicht der 5., sondern direkt der 15. Oktober folgte. Daher müssten eigentlich auch die meisten Bauernregeln bis zu zehn Tage nach hinten geschoben werden.
Zahlreiche Bauernregeln zeugen noch heute von der einstigen Bedeutung des Siebenschläfertages.
- „Regnet’s am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag.“
- „Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so bleibt es sieben Wochen danach.“
- „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“
- „Werden die sieben Schläfer nass, regnet’s noch lange Fass um Fass.“
- „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.“
- „Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, dann regnet’s ganze sieben Wochen.“
Der Siebenschläfer macht langen Winterschlaf
Siebenschläfer sind die größten heimischen Vertreter (16 cm Länge ohne Schwanz) aus der Gruppe der Bilche. Alle heimischen Bilche haben einen sehr buschigen Schwanz, dies unterscheidet sie eindeutig von Ratten.
Siebenschläfer leben vor allem im Mittelgebirge in Laubwäldern, wo sie ausreichend Nahrung finden. Neben Kastanien, Nüssen und Obst nehmen sie auch tierische Nahrung zu sich, jagen kleine Tiere aller Art und rauben Vogelnester aus.

Gegen Spätsommer sammeln die Tiere Wintervorräte und errichten ihr Winterquartier in tiefen Erdlöchern, Felsspalten und altem Gemäuer oder in Baumhöhlungen ein. Sie fressen sich weiter ihr Winterfett an. Bereits zwischen August und Oktober fallen die Tiere in einen tiefen Winterschlaf (Name!).
Meist wachen sie erst im April wieder auf und beginnen mit der Paarung. Nach fünf Wochen wirft das Weibchen drei bis sechs Junge, die sehr rasch heranwachsen.
Stehen unter Naturschutz
Die Tiere stehen allesamt unter Naturschutz. Allerdings können sie in menschlichen Behausungen auch einigen Ärger bereiten (Lärm, Gestank…). Mit fachmännischer Hilfe kann nötigenfalls versucht werden, die Tiere mittels Lebendfallen zu fangen und in ein anderes Revier zu versetzen.