Schild Polizeiinspektion
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Polizisten auch in der Wirtschaft gefragt

Die Personalsituation bei der Vorarlberger Polizei ist weiter angespannt. Über 90 Planstellen sind derzeit nicht besetzt. Pensionierungen von geburtenstarken Jahrgängen sind ein Thema, aber auch sonstige Abgänge. Denn Polizistinnen und Polizisten sind gut ausgebildete Fachkräfte und auch in anderen Bereichen gefragt.

So gebe es Wechsel in die Privatwirtschaft oder auch zu anderen Behörden, wie zum Beispiel den Bezirkshauptmannschaften, sagt Polizeigewerkschafter Sandro Wehinger. Wenn jemand die Polizei verlässt, dann redet die Gewerkschaft mit dem- oder derjenigen. Und ein Wechsel in eine andere Branche ist immer öfter der Grund, dass Mann oder Frau die Polizeiuniform an den Nagel hängt.

Heuer schon fast so viele Austritte wie 2021

So musste die Vorarlberger Polizei im ganzen vergangenen Jahr insgesamt 20 Austritte hinnehmen, heuer waren es bereits 17. Beim Wechsel in die Privatwirtschaft oder eine Behörde spielen oft die dort viel geregelteren bzw. angenehmeren Arbeitszeiten eine Rolle – während bei der Polizei Nacht- und Wochenenddienste dazu gehören. Ein weiterer, wenn auch nicht ganz so wesentlicher Aspekt sei der Lohn.

Zu den Abgängen kommen noch überdurchschnittlich viele Pensionierungen hinzu, denn nun gingen geburtenstarke Jahrgänge in Pension. Die Rekrutierung des Nachwuchses sei kein Problem. Die Ausbildungskurse seien immer voll. Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren massiv mit Kampagnen um Nachwuchs geworden.

Zahl der Planstellen gestiegen

Insgesamt hat die Vorarlberger Polizei 1.085 Bedienstete, 115 davon sind Polizeischüler und -schülerinnen. Das sind zwar mehr Bedienstete als vor einem Jahr. Aber im Jahresvergleich ist auch die Zahl der Planstellen gestiegen. Also die Zahl jener Stellen, die die Polizei in Vorarlberg besetzen könnte, wenn sie die Menschen dafür hätte.

Und darum sind am Schluss derzeit wieder annähernd gleich viele Stellen unbesetzt wie vor einem Jahr. Damals waren es 90, heuer sind es 94. Das sei natürlich nicht optimal, sagt Polizeigewerkschafter Wehinger. Aber es müsse sich in Vorarlberg niemand Sorgen machen. Ihre Arbeit und ihre Aufgaben könne die Polizei nach wie vor erledigen.