Goldschmuck, Euroscheine
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Chronik

Teuerung: Pfandhäuser verzeichnen mehr Nachfrage

Die Teuerung sorgt dafür, dass die Pfandleiher in Vorarlberg momentan gut besucht sind. Das Pfandhaus Depositum in Bregenz verzeichnet etwa ein Drittel mehr Kundschaft als in früheren Jahren. Neben Schmuck verpfänden die Kunden hauptsächlich ihre Autos.

In den Pfandhäusern ist in der Regel vor allem vor Feiertagen z.B. Weihnachten, Ostern und Urlauben viel los. Dann brauchen die Menschen schnell Geld, um Geschenke zu kaufen oder Anzahlungen zu machen. In letzter Zeit kommen aber immer mehr Menschen auch unter dem Jahr ins Pfandhaus.

Ein Drittel mehr Kundschaft

Das Pfandhaus Depositum in Bregenz verzeichnet momentan etwa ein Drittel mehr Kundschaft als in früheren Jahren. Auch beim Pfandhaus DEMA in Götzis ist derzeit viel Betrieb. Weil unsichere Zeiten herrschen, würden die Menschen vieles zu Geld machen, was bei ihnen zuhause so herumliege, sagt eine Mitarbeiterin. Sie spricht sogar von „Panik, die um sich greife“.

Auch immer mehr Unternehmer kommen seit Pandemiebeginn in die Pfandhäuser, das bestätigen sowohl Depositum als auch DEMA. Bei DEMA befürchtet man, dass der große Ansturm erst noch kommen wird. Das hänge davon ab, wie es mit dem Krieg in der Ukraine und der Teuerung weitergeht.

Pfandhäuser verzeichnen mehr Nachfrage

Die Teuerung sorgt dafür, dass die Pfandleiher in Vorarlberg momentan gut besucht sind. Das Pfandhaus Depositum in Bregenz verzeichnet etwa ein Drittel mehr Kundschaft als in früheren Jahren. Neben Schmuck verpfänden die Kunden hauptsächlich ihre Autos.

Hauptsächlich Autos werden verpfändet

Neben Wertsachen aus Gold – wie Uhren oder Münzen – verpfänden die Kunden hauptsächlich ihre Autos. Die können nämlich unter bestimmten Auflagen auch nach der Pfändung weiterbenutzt werden. Dadurch fällt es im Bekanntenkreis nicht groß auf, wenn man Geldsorgen hat. Fast alle verpfändeten Güter werden auch wieder ausgelöst, heißt es bei Depositum.

Wie funktioniert ein Pfandhaus?
Der Pfandleiher schätzt den Wert des zu verpfändenden Gegenstandes, zahlt das Geld aus und erstellt einen Pfandleihvertrag. Nach der Laufzeit des Vertrages – in der Regel nach 3 Monaten – kann der Eigentümer die verpfändeten Sachen zurücknehmen. Dazu muss er jedoch die Zinsen und Gebühren zahlen. Oft ist es möglich, die Frist zu verlängern. Nach Ablauf der Frist verliert der Eigentümer die Sachen, der Pfandleiher kann sie versteigern oder verkaufen.

Pfandscheine gelten meist wenige Monate. Bei DEMA einen Monat, bei Depositum zwei Monate. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Dauer verlängert wird.

Pfandleihe ein Tabuthema

Laut DEMA ist Pfandleihe in Vorarlberg anders als zum Beispiel in Wien ein Tabuthema. Man spreche hierzulande nicht gerne über Geld, geschweige denn über Geldprobleme. Daher seien auch die Pfandhäuser meist gar nicht bekannt.

Wenn ein gepfändeter Gegenstand nicht ausgelöst wird, dann kann ihn das Pfandhaus verkaufen. Vor allem Produkte aus Gold seien derzeit sehr gefragt, heißt es bei DEMA. Die Kunden würden das in Krisenzeiten als Wertanlage sehen. Neben den allgemeinen Pfandhäusern gibt es auch in Vorarlberg Pfandhäuser, die sich auf Schmuck oder auf Autos spezialisiert haben.