Das Hohenemser Kulturfest „emsiana“ ging nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder über die Bühnen der Stadt. Vier Tage lang – von Donnerstag bis Sonntag – setzten sich ganz unterschiedliche Veranstaltungen mit dem Thema Nachbarschaft auseinander. Die Besucher konnten gemeinsam in die Beziehungen zwischen Geschichte und Gegenwart eintauchen, „mit Genuss und Vergnügen, mit Nachdenklichkeit und Neugier“ – darum ging es Initiator Markus Schadenbauer auch in der zwölften Ausgabe des Hohenemser Kulturfests.
„Die ´emsiana’ zeigt die Potentiale dieser Stadt auf. Uns ist es stets ein Anliegen, Brücken zu bauen. In diesem Jahr mit dem Motto Nachbarschaft wurde dieser Gedanke von allen teilnehmenden Kulturinstitutionen besonders vielseitig interpretiert“, so Schadenbauer.
Blick für ungewöhnliche Stellen in vertrauter Umgebung
Die Entdeckung neuer Räume und Plätze ist eine der Besonderheiten der „emsiana“. Wichtig ist dem Quartiersentwickler, Orte bewusst wahrzunehmen und den Blick für ungewöhnliche Stellen in der vertrauten Umgebung zu schärfen. „So werden Räume, Fassaden, Plätze und Orte der Stadt bespielt und weitergedacht“, erklärt Schadenbauer. So gab es beispielsweise Installationen und Ausstellungen von Tone Fink, Lorenz Helfer und Martina Feichtinger im öffentlichen Raum. Martina Feichtinger zeigte Ganzkörperportraits von Nachbarn, die hier leben. Eine augenzwinkernde Betrachtung vom Menschen als Tier in Verkleidung bot Tone Fink mit einer Maskenperformance in einem Privatgarten.
Kulturfest „Emsiana“ eröffnet
Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Zwangspause wurde am Donnerstag das viertägige Kulturfest „Emsiana“ eröffnet. Bei einem Festakt im Markus-Sittikus-Saal in Hohenems wurde die Eröffnung gefeiert.
Rad-Exkursion zum Schweizer Nachbarort Diepoldsau
Fünf Konzerte mit Künstlern aus aller Welt wie JMO und Las Migas, Führungen „Querfeldein zu Nachbars Garten“ oder zum Jüdischen und Islamischen Friedhof sowie eine Fahrrad-Exkursion zum Schweizer Nachbarort Diepoldsau standen ebenfalls auf dem Programm. Zur feierlichen Eröffnung am Donnerstagabend sprach Architekt Roland Gnaiger über Nachbarschaft aus planerischer Perspektive, begleitet von einem Konzert des jungen Kammerorchesters „tonart Sinfonietta“.