Austria-Tribüne
ORF/A. Blum
ORF/A. Blum
Sport

Die Woche der Wahrheit für Lustenau und Altach

Auf die Vorarlberger Fußballfans warten zwei spannende Wochenenden. Das Motto: Alles ist möglich! Im besten Fall spielen kommende Saison zwei Ländle-Clubs in der Bundesliga, im schlechtesten Fall gar keiner.

Für die Lustenauer Austria beginnt die Woche der Wahrheit bereits am Freitagabend. Um 18.30 Uhr treffen die Grün-Weißen auswärts auf den SV Horn. Sollte Lustenau hier gewinnen und der FAC beim viertplatzierten Team aus Lafnitz nicht über ein Unentschieden hinauskommen, würde bereits am Freitag die Meisterparty steigen.

Für Lustenau wäre es die Rückkehr in die Bundesliga nach 22 Jahren. Das letzte Bundesliga-Spiel im Reichshofstadion fand am 27. Mai 2000 gegen Austria Salzburg statt. Im Kader der Lustenauer stand damals Ex-Altach-Trainer Alex Pastoor, aufseiten der Salzburger unter anderen Toni Polster, der damals auch ein Tor erzielte, und Adi Hütter. Für „Doppelpack-Toni“ war es sogar das letzte Fußballspiel als Aktiver, nach dem Spiel beendete er seine Karriere als Fußballspieler.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Toni Polster in Lustenau
ORF
Toni Polster wurde bei seinem letzten Bundesliga-Spiel vom damaligen Austria Lustenau-Präsident Hubert Nagel verabschiedet
Adi Hütter
ORF
Adi Hütter führte Austria Salzburg als Kapitän aufs Feld
Toni Polster in Lustenau
ORF
Beim Tor von Toni Polster feierten sogar die Lustenauer Fans

Bei Niederlage gegen Horn wird es nochmals eng

Sollte die Austria am Freitagabend gegen Horn nicht gewinnen, könnte das Aufstiegsrennen zwischen Lustenau und dem FAC noch einmal eng werden. Bei einem Unentschieden der Austria und einem Sieg des FAC wären beide Mannschaften vor dem letzten Spieltag punktegleich, wobei dann der FAC aufgrund des direkten Duells vorne liegen würde. Wenn die Austria gegen Horn verliert und der FAC gegen Lafnitz gewinnt, steht der FAC sogar einen Punkt vor der Austria an der Tabellenspitze. In diesen beiden Fällen wären die Lustenauer am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen.

Dass die Lustenauer reif für den Aufstieg sind, haben sie in dieser Saison schon mehrmals bewiesen, und auch der Trainer ist bis in die Haarspitzen motiviert: „Es ist schon Druck da, aber ich finde, das ist ein positiver Druck. Es geht bei uns um ein wahnsinniges Ziel, den Aufstieg. Das heißt, wir haben den Druck gerne, und das pusht noch zusätzlich“, sagt Trainer Markus Mader.

Auch für Torjäger Haris Tabakovic ist der Druck nichts Schlimmes. "Druck ist normal, aber die Vorfreude überwiegt. Wir wollen das unbedingt durchziehen und nach den letzten zwei Spielen ganz oben stehen. Der Führende in der Torschützenliste möchte sich unbedingt mit dem Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg aus Lustenau verabschieden. Sollte das klappen, würde er nächste Saison mit seinem neuen Verein Austria Wien ins Reichshofstadion zurückkehren.

Altach könnte den Klassenerhalt in eigener Hand haben

Ganz anders hingegen die Ausgangslage für den SCR Altach. Die Rheindörfler stehen zwei Spiele vor Schluss am Tabellenende, mit vier Punkten Rückstand auf den Vorletzten Ried. Die Ausgangslage ist also klar: Altach muss beide noch ausstehenden Spiele gewinnen. Der Blick auf die Tabelle wirkt aus Vorarlberger Sicht zwar recht düster, schaut man aber auf den Spielplan, gibt es noch Hoffnung für die Mannschaft von Trainer Ludovic Magnin.

Am Samstag trifft Altach auswärts auf die Admira, während Ried den LASK zu Gast hat und Tirol Hartberg empfängt. Sollte Altach bei der Admira gewinnen, der LASK Ried schlagen und Hartberg in Tirol maximal einen Punkt holen, hätten die Altacher der Klassenerhalt am letzten Spieltag sogar in der eigenen Hand, denn Hartberg und Ried treffen am letzten Spieltag aufeinander und nehmen sich so gegenseitig Punkte weg. Zudem hat Altach den Vorteil, dass es bei Punktegleichheit mit Hartberg, Ried oder der Admira vorgereiht wird, denn die Punkte der Altacher wurden bei der Punkteteilung im Gegensatz zur Admira und Hartberg abgerundet, und im Vergleich mit Ried liegt man im direkten Duell vorn.

Ludovic Magnin: „All in“

Magnin sagte bereits Ende Dezember, als er den Trainerposten in Altach übernahm, dass er ein Entscheidungsspiel am letzten Spieltag möchte. Dieses Entscheidungsspiel könnte er jetzt bekommen, vor dem Spiel gegen die Admira möchte er sich aber noch nicht mit dem möglichen Entscheidungsspiel gegen Tirol beschäftigen. „Das Entscheidungsspiel wäre natürlich für uns alle eine große Sache, aber jetzt steht das Spiel gegen die Admira an, und ich möchte, dass wir uns nur darauf fokussieren“, so Magnin. „Es ist noch möglich, aber wir müssen nicht viel rechnen, wir müssen einfach gewinnen, all in“, meint Magnin abschließend.

Hoffen für zwei Ländle-Clubs

Die nächsten zwei Wochen entscheiden, ob in der kommenden Saison zwei Ländle-Clubs in der Bundesliga spielen. Schon am Freitag könnte sich entscheiden, ob Altach absteigen muss und Lustenau den Aufstieg schafft.