Das Haus in Feldkirch-Meiningen, in dem die Tat stattgefunden haben soll
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Chronik

Meiningen: Verdacht auf versuchten Mord

Am Montagnachmittag gab das Landeskriminalamt Vorarlberg neue Informationen zum Stand der Ermittlungen, nachdem eine Frau am Samstagnachmittag in Meiningen ihren Lebensgefährten mit einem Messerstich schwer verletzt hatte. Inzwischen habe sich der Verdacht des versuchten Mordes erhärtet, so die Polizei.

Am Montagnachmittag gab der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes (LKA), Michael Beyrer Auskunft zum Stand der Ermittlungen. Seinen Angaben zufolge wurde die Polizei am Samstag um 17.35 Uhr von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle über eine Notarztalarmierung aufgrund eines Messerstiches in einem Wohnhaus in Meiningen unweit der Schweizer Grenze in Kenntnis gesetzt.

Einsatzkräfte nach zehn Minuten am Ort

Nur zehn Minuten später seien Rettung und Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eingetroffen. Aufgrund der Gefährdungssituation “Messer, Täter im Haus“ sicherte die Polizei das Haus von außen und die Bereitschaftseinheit drang in das Objekt ein. „In einer Wohnung konnten sie eine 37-jährige österreichische Staatsangehörige als dringend Tatverdächtige festnehmen“, so Beyrer.

Messer traf zwischen Brust und Oberbauch

Unmittelbar nach der Festnahme habe man den gesicherten Tatort für die notärztliche Erstversorgung freigegeben. Das Opfer, der 40-jährige Lebensgefährte der Frau, wurde in das Landeskrankenhaus Feldkirch eingeliefert, dort unverzüglich operiert und befinde sich nach ärztlichen Angaben außer Lebensgefahr, sagte der stellvertretende Leiter des LKA. Das Messer habe ihn zwischen Brust und Oberbauch getroffen, die Verletzung sei als schwer einzustufen, so Beyrer. Nach ersten Angaben könne man von Glück sprechen, dass eine rasche Erstversorgung erfolgte.

Tatverdächtige verweigert Aussage

„Nach derzeitigem Erhebungsstand dürfte es in der Wohnung der Tatverdächtigen offensichtlich unmittelbar vor der Tat zwischen dem Paar zumindest zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein. Die Tatverdächtige bestätigte gegenüber den ermittelnden Beamten den Messerstich, ist inzwischen anwaltlich vertreten und macht von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch“, erläuterte Beyrer weiter. Das Opfer habe mit der Tatverdächtigen in dieser Wohnung gelebt.

Verdacht des versuchten Mordes

Aufgrund des zwischenzeitlich erhärteten Tatverdachts des versuchten Mordes wurde die Frau am Montagnachmittag in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

Sohn und Neffe befanden sich in Wohnung

In der Wohnung befanden sich zum Tatzeitpunkt der Sohn und ein Neffe der Frau. Beide Buben befanden sich zwar in der Wohnung, aber nicht am unmittelbaren Ort des Geschehens. Laut Beyrer wurden beide unmittelbar danach in Betreuung gegeben, ihre Wahrnehmungen seien auch Gegenstand der Ermittlungen. Der Sohn sei kein gemeinsames Kind des Paares.

Opfer sagte bereits aus

Das Opfer war laut Beyrer am Sonntag bereits vernehmungsfähig: „Seine Aussagen waren klar und präzise und sind natürlich auch Gegenstand weiterer Ermittlungen, die ich aus taktischen Gründen nicht weiter ausführen werde.“

Tatwaffe vermutlich Küchenmesser

Im Moment werte die Polizei die gesicherten Spuren aus, so der stellvertretende Leiter des LKA. Am Tatort habe man mehrere Küchenmesser sichergestellt: „Wir gehen davon aus, dass eines die Tatwaffe ist.“ Weitere Einvernahmen seien notwendig, um den Tatablauf zu rekonstruieren.