Im Schnitt ereignen sich im Jahr sieben Schadensereignisse, wie Stürme, Unwetter und Starkregen im Versicherungsjargon genannt werden. In den letzten Jahren sind es nicht mehr geworden, nur die Art der Schadensfälle hat sich verändert. „Hier hat es tatsächlich eine Verschiebung gegeben, dass weniger Brandlast ist und die Naturkatastrophen haben zugenommen“, erklärt der Vorstand der Vorarlberger Landesversicherung, Robert Sturn.
Pläne für flächendeckende Naturkatastrophenversicherung
Gegen Überschwemmungen und Erdbeben gibt es derzeit keinen ausreichenden Versicherungsschutz, weil die breite Streuung bei den Versicherungsnehmern fehlt. „In Vorarlberg, in ländlichen Gebieten, wo viele Einfamilienhäuser stehen, ist fast jeder vom Hochwasser bedroht, in Wien hat ab dem ersten Stock kein Bürger Interesse sich gegen Hochwasser zu versichern“, sagt Sturn.
Hier könnte nur die Politik in allen Versicherungsverträgen eine Art Naturkatastrophen-Deckung vorschreiben, die Pläne dafür würden in den Schubladen liegen. „Es gibt eine Lösung, dass wir österreichweit eine Naturkatastrophenversicherung anbieten könnten, zu durchaus akzeptablen Prämien, wenn das flächendeckend für ganz Österreich passiert“, meint Sturn.
Vorsicht vor einer Unterversicherung
Versicherungsnehmer sollten aufpassen, dass sie durch die stark steigenden Baukosten nicht in eine Unterversicherung geraten, wenn ihr Versicherungsobjekt zum Beispiel abbrennt. „Im Normalfall erwartet man sich vom Versicherer, dass ich das Gebäude neu errichten kann. Und dann muss die Versicherungssumme dem Wert des Gebäudes entsprechen“, erklärt Sturn. Die Prämien werden aufgrund des steigenden Baukostenindexes weiter steigen und zwar zweistellig, wenn die Teuerung in diesem Tempo weitergeht. Die Alternative wäre eine Unterversicherung und damit im Schadensfall erhebliche finanzielle Einbußen.