Ein Amazon-Mitarbeiter hantiert Pakete auf dem Förderband
Reuters/Brendan Mcdermid
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Wirtschaft

Fix: Amazon kommt nicht nach Dornbirn

Die geplante Ansiedlung des Onlinehändlers Amazon in Vorarlberg ist abgesagt. „Hinsichtlich des Projekts in Dornbirn mussten wir uns aus verschiedenen Gründen dazu entscheiden, es nicht weiter zu verfolgen“, hieß es am Dienstagnachmittag vonseiten des US-amerikanischen Konzerns gegenüber der Austria Presse Agentur (APA).

„Wir haben andere Möglichkeiten gefunden, unser bestehendes Netzwerk zu optimieren, damit Kunden ihre Bestellungen in der Qualität erhalten, die sie von Amazon erwarten“, so ein Unternehmenssprecher zur APA. Zuvor hatte Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) von einem „Entwicklungsstopp“ bis Sommer gesprochen. Davon war am Dienstagnachmittag allerdings nicht mehr die Rede.

Markus Lutz, Sprecher der Grundstückseigentümer bestätigt gegenüber dem ORF Vorarlberg, dass die Immobilienfirma, die das Verteilerzentrum geplant hat, den Vertrag gekündigt hat. Diese Möglichkeit habe es im Vorvertrag ohne Angaben von Gründen gegeben.

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Grundstück, auf dem sich Amazon ansiedeln könnte
ORF
Das Grundstück liegt im Industriegebiet Dornbirn-Nord…
Grundstück, auf dem sich Amazon ansiedeln könnte
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… in der Nähe zum Kreisverkehr und zur Autobahn…
Grundstück, auf dem sich Amazon ansiedeln könnte
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…und in der Nähe zum Achraintunnel.

Verteilerzentrum wäre sechsstöckig gewesen

Das Verteilerzentrum hätte in Dornbirn unweit der Autobahnanschlussstelle Dornbirn-Nord auf einem 33.000 Quadratmeter großen Grundstück der Ulmer Holding Platz finden sollen. Vorgesehen war ein 28 Meter hohes, sechsstöckiges Gebäude. Die Pläne waren allerdings bei den Stadtverantwortlichen von allem Anfang an nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Das Gewerbegebiet sei als Möglichkeit für produzierende Betriebe gedacht, hieß es.

Stadt sucht heimische Interessenten

Nach dem angekündigten Entwicklungsstopp sucht die Stadt nun heimische Interessenten aus dem produzierenden Gewerbe für das Grundstück, sagte die Bürgermeisterin noch am Montag. Denn eigentlich wäre das Industriegebebiet auch für produzierende Unternehmen vorgesehen.

Große Kritik am Projekt

Kritik an der Ansiedelung gab es schon seit Längerem. Zum einen waren die Stadtpolitiker in Dornbirn vom Projekt nicht begeistert. Unter anderem wurde durch die Ansiedlung mehr Verkehr befürchtet. Auch die Postgewerkschaft äußerte bereits Bedenken. Sie befürchtete durch den Onlineriesen in Dornbirn einen Jobabbau, denn Amazon ist der größte Kunde der Post.