Gas wird abgedreht
ORF Vorarlberg
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Politik

Gaslieferstopp: „Keine Auswirkungen“ auf Vorarlberg

Der russische Gaslieferstopp für Polen und Bulgarien habe keine Auswirkungen auf Vorarlberg, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) in einer Aussendung am Mittwochnachmittag. Das Gas laufe ungehindert und problemlos, dies sei ihm vom Landesenergieversorger illwerke vkw versichert worden.

Die Entwicklungen würden weiter aufmerksam verfolgt, so der Regierungschef. Um für die Zukunft besser abgesichert zu sein, werde aktuell geprüft, ob und wie Vorarlberg bereits bei der Gasspeicherung in Deutschland präventive Schritte einleiten kann.

Vorarlberg in einer besonderen Situation

Einmal mehr machte der Landeshauptmann auf die besondere Situation Vorarlbergs und auch Tirols bei der Gasversorgung aufmerksam. Beide Länder würden ausschließlich über das deutsche Gasnetz versorgt, eine Anbindung an das innerösterreichische Netz bestehe nicht. In Wien habe Vorarlberg deshalb bereits darauf gedrängt, auf diese Besonderheit bei sämtlichen Planungen und Vorsorgemaßnahmen entsprechend Rücksicht zu nehmen. „Es muss sichergestellt sein, dass die strategische Gasreserve aus österreichischen Speichern für Tirol und Vorarlberg über das deutsche Netzgebiet zur Verfügung gestellt werden kann“, erklärte Wallner.

Neue Speichermöglichkeiten werden geprüft

Allein darauf wolle man sich aber nicht verlassen. Derzeit werde geprüft, ob und wie von Vorarlberg Gasspeicherkapazitäten in Deutschland genützt werden können, man wolle weitere Speicherplätze in Deutschland einkaufen, sagt Wallner. „Es geht darum, jetzt die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, um einen Energielenkungsfall zu vermeiden und möglichst viele Handlungsoptionen für Vorarlberg offen zu halten.“

Gaslieferstopp „direkter Angriff“ Moskaus

Mit einem Lieferstopp für russisches Gas für Polen und Bulgarien gibt es im Gefolge des Ukraine-Krieges die nächste Eskalation. Der russische Staatskonzern Gasprom bestätigte den Lieferstopp, weil die Unternehmen PGNiG und Bulgargas nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten. Sofia und Warschau betonten dagegen, ihre Verpflichtungen erfüllt zu haben. Alle Zahlungen, die der Vertrag erforderlich mache, seien rechtzeitig getätigt worden, teilte etwas die bulgarische Regierung mit. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki bezeichnete den Lieferstopp als „direkten Angriff“ auf sein Land – mehr dazu in ORF.at.