Für den Helikopter „Lama“ der Firma Wucher ist die Zeit in luftigen Höhen vorbei. Heutzutage bewegt sich das ausrangierte Fluggerät nur noch auf Reifen am Boden. Aktuell ist die Maschine – Baujahr 1974 – vor dem vorarlberg museum zu sehen – und zwar als Teil der Ausstellung „Auf eigene Gefahr“. Dabei dreht sich alles um den riskanten Wunsch nach Sicherheit.

Als die Firma Wucher 1975 den Helikopter Aèrospatiale SA 315 B, besser bekannt unter dem Namen Lama, aus Marseille nach Vorarlberg einflog, konnte kaum jemand ahnen, welche vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser Helikopter haben würde: Er transportierte Material ins hochalpine Gelände, half Waldbrände zu löschen und rettete zahlreiche Menschen aus misslichen Lagen in den Bergen. Mit einer Flughöhe von bis zu 5000 Metern war der Hubschrauber für solche Einsätze prädestiniert. Überhaupt war die Lama ein richtiges „Lastentier“, konnte mit ihren 900 PS Lasten bis zu 1.000 Kilogramm transportieren, war dabei trotzdem sehr wendig und durch den Gitterrumpf unempfindlich für Seitenwind.
Mit der Lama wurde im Jahr 1982 die erste private Flugrettung Österreichs gegründet. Anfänglich nicht zur Freude der Landesgendarmerie Vorarlberg, die bis dahin die Rettungsflüge in Vorarlberg absolvierte. Bald war jedoch klar, dass das private Unternehmen ein wichtiger Partner bei der Rettung von Menschenleben ist. Die Vorarlberger Bergrettung, mittlerweile mit der Durchführung der Flugrettung beauftragt, und Wucher Helicopter sind längst ein eingeschworenes Team.
„Auf eigene Gefahr“
Der Hubschrauber ergänzt bis 9. Mai die Ausstellung „Auf eigene Gefahr“ und sein erster Pilot Hans Bösch erzählt bei mehreren Führungen von seinen Einsätzen.
Nach über 11.000 Flugstunden ging die Lama kürzlich in Pension. Ihr erster Pilot Hans Bösch, der 1975 vom Militär zur Firma Wucher wechselte, erzählt gerne von seinen Einsätzen, die manchmal sehr gefährlich waren: „Speziell bei Rettungseinsätzen muss der Einsatz zu 100 Prozent durchführbar sein, wobei das natürlich auch sehr subjektiv ist. Ich habe ein paar Kinder aus Lawinen retten können, weil ich bewusst über die Grenze gesprungen bin. Wenn man ein Leben retten konnte – das waren dann für mich wirkliche Glücksmomente.“

Die Lama ergänzt die Ausstellung „Auf eigene Gefahr“. Vom riskanten Wunsch nach Sicherheit und bietet einen spektakulären Zugang zum Thema „Sicherheit in den Bergen“. Die Schau thematisiert, wie Menschen sich im Laufe der Jahrhunderte gegen allerlei mögliche Gefahren abgesichert haben. Die Gefahr von Lawinenabgängen konnte durch die Lawinenverbauung und die Pflege des Schutzwaldes reduziert werden. Dennoch ist der „weiße Tod“ in den Alpen allgegenwärtig. Die Lama und Hans Bösch berichten davon.