Beschildung wird geändert
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Verkehr

Neue Senderbrücke: Kritik aus Lustenau

Seit Dienstagmittag ist die neue Senderbrücke zwischen Lustenau und Lauterach befahrbar. Aber neben der Erleichterung für viele Autofahrer wurde gleich Kritik an der Regelung für die Radfahrer laut – und es wurde auch gleich nachgebessert. Aber auch das besänftigt nicht alle Gemüter. Scharfe Kritik kommt vom Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP).

„Mit großer Verwunderung haben wir die Verkehrsführung für den Radverkehr von Lustenau nach Lauterach in Lokalaugenschein genommen“, erklärte der Lustenauer Bürgermeister am Dienstagnachmittag – nachdem zahlreiche Beschwerden und Nachfragen bei der Gemeinde Lustenau eingegangen seien.

„Nun deutlich gefährlicher“

Statt der vom Land noch letzte Woche angekündigten Nutzungsmöglichkeit der historischen Holzbrücke für den Radverkehr würden nun von Lustenau kommende Radfahrer und Radfahrerinnen sowie Fußgänger und Fußgängerinnen nicht vom Autoverkehr getrennt, „sondern ganz im Gegenteil, auf die neue für den Autoverkehr konzipierte Betonbrücke geführt“. Im Vergleich zur Situation vorher sei das nun deutlich gefährlicher, weil das Tempo der Autos im Bereich der neuen breiteren Brücke deutlich höher sei, kritisierte Fischer.

„Falsches Signal im ’Velotal Rheintal´“

Seit Jahren warteten Alltags- und Freizeitradler auf den Bau einer zukunftsfitten Radverbindung durchs Ried Richtung Hofsteig und Dornbirn. Für sie bedeute die jetzige Situation einen deutlichen Rückschritt, so Fischer weiter. Viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung würden diese autozentrierte Planung als „verkehrspolitischen Anachronismus“ ansehen. Dass die neue Senderbrücke Radfahrer und Fußgänger buchstäblich ausbremse, sei jedenfalls ein falsches Signal im „Velotal Rheintal“, das so viel Potenzial für eine klimaverträgliche Mobilität habe.

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Radler vor der Brücke
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Radfahrer aus Lustenau oder Dornbirn kommend haben zwei Möglichkeiten: Sie können links abbiegen und über die alte Holzbrücke fahren wie dieser Radler – sollten aber laut Empfehlung der Radkoordinatorin des Landes besser geradeaus mit den Autos (die hier auf der Gegenfahrbahn unterwegs sind, weil die Farbe der Radmarkierung noch trocknen musste) den Weg über die Behelfsbrücke nehmen…
Verkehr Senderbrücke
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…so wie dieser Radler…
Beschildung wird geändert
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…dazu wurde extra kurzfristig die Beschilderung geändert…
Beschildung wird geändert
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… aber auch die durchgezogene Linie in der Mitte unterbrochen, damit die Radler grundsätzlich auch abbiegen dürfen.
Radfahrerin biegt ab
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Einfacher ist die Fahrt in die andere Richtung: Von Lauterach aus geht es über die alte Holzbrücke und dann weiter eine kurze Zeit am Fahrbahnrand entlang.
Neue Senderbrücke – neue Verkehrsleitlinien
Angela Ganthaler/ORF
So sah es am Morgen noch aus… anschließend wurde die Beschilderung geändert und die durchgezogene Linie wurde unterbrochen.

Schnelle Übergangslösung war gesucht

Die derzeitige Situation sei nur eine halbe Lösung, sagt die Fahrradkoordinatorin des Landes, Katharina Schwendinger zur Kritik. Eigentlich sollte die Senderbrücke das Herzstück des Radweges durch das Ried werden, dieses Projekt ist aber noch in Ausarbeitung.

Da die Senderbrücke jedoch im September wegen Gefahr in Verzug für den motorisierten Verkehr gesperrt werden musste – und dann ein halbes Jahr gesperrt blieb, wurde schnellstmöglich eine Behelfsbrücke für die Autofahrer gebaut. Nun hinke der Fahrradweg hinterher.

Am Dienstag wurde bereits nachgebessert, damit Radler, die von Lustenau kommen, nicht die gesamte Fahrbahn und eine Sperrlinie queren müssen. Nun wurden weitere Bodenmarkierungen angebracht – mehr dazu in: Neue Senderbrücke bremst Radler aus.

Radprobleme bei Senderbrücke

Die Straßenverbindung zwischen Dornbirn und Lauterach ist seit Dienstagmittag wieder für den Verkehr freigegeben. Chaos gibt es aber wegen der Regelung für Radfahrer. Kurz vor der Eröffnung der neuen Brücke wurden noch schnell neue Bodenmarkierungen angebracht – zur Sicherheit der Radler.