Gemeinde Gaißau
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Politik

Gemeinden und ihre Vision für die Zukunft

Vor drei Jahren ist das Raumplanungs- und Grundverkehrs-Gesetz geändert worden. Ein Bestandteil davon betrifft die 96 Gemeinden: Sie müssen bis Ende des Jahres einen sogenannten Raum-Entwicklungsplan erstellen. Die Gemeinden Gaißau und Frastanz zum Beispiel haben dafür intensiv die Bevölkerung befragt.

Was sperrig klingt, ist eigentlich ganz verständlich: Dass die Gemeinden einen Raum-Entwicklungsplan erstellen müssen, heißt nichts anderes, als dass sie einen Plan erarbeiten müssen, wie ihr Ort in den nächsten zehn Jahren weiterentwickelt, bebaut und belebt werden soll.

Gaißauer wollen Dorfcharakter und Freiräume behalten

In der Rheindelta-Gemeinde Gaißau geht man dieses Thema sehr offen an – und fragte ganz einfach die Bevölkerung. Die Beteiligung war überraschend groß, sagt Bürgermeister Reinhold Eberle, von den rund 700 Haushalten in Gaißau kamen 182 Rückmeldungen. Sehr erfreulich war für Eberle auch, „dass durchwegs zu 100 Prozent konstruktive Rückmeldungen kamen, die wir sehr gerne verwenden“.

Die Anliegen der Bevölkerung sind klar. Die Gemeinde soll ihren dörflichen Charakter behalten und die großen Freiräume sollen erhalten bleiben. Das alles deckt sich im Wesentlichen mit den Vorstellungen der Gemeinde.

Vorgabe der verdichteten Bauweise in Zentrumsnähe

Allerdings gibt es auch die Vorgabe vom Land, in Zentrumsnähe verdichtet zu bauen. Auch das wird in Gaißau der Fall sein – die Baunutzungs-Zahl im Zentrum wird erhöht (von 50 auf 65), somit kann dichter gebaut werden und auch an der Hauptstraße wird sich das Bild in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren ändern, meint Eberle: „Es darf natürlich auch sein, dass sich entlang der Hauptstraße Häuser entwickeln, wo sich im Erdgeschoß Dienstleister oder Kleingewerbe ansiedeln und darüber zum Beispiel zwei Stockwerke sind.“

Frastanz Ortsansicht
Frastanz

Frastanz: Leistbarer Wohnraum als Wunsch

Auch in Frastanz konnte die Bevölkerung Vorschläge machen. 450 Bürgerinnen und Bürger haben sich laut Bürgermeister Walter Gohm beteiligt – das sind sechs Prozent der Bevölkerung. Die Wünsche in der Gemeinde sind ähnlich: Leistbarer Wohnraum für Jung und Alt, Siedlungsräume klar begrenzen und Angebote für Jugendliche.

Trotz vieler guter Vorschläge müsse aber auch klar sein, dass nicht immer alle Wünsche verwirklicht werden könnten, sagt Gohm. „Es geht um eine langfristige und nachhaltige Entwicklung“, betont der Bürgermeister, diese soll der Raum-Entwicklungsplan sicherstellen.

„Leitfaden für die zukünftige Arbeit“

Für das Zentrum von Frastanz gab es schon vor Jahren einen Masterplan. Den neuen Raum-Entwicklungsplan sieht Bürgermeister Gohm nicht als eine lästige Pflicht: „Es ist auf jeden Fall auch ein Leitfaden für die zukünftige Arbeit in der Gemeinde.“