Ein dieser Forderungen lautet, dass alle Projekte gemeinsam geplant werden. Ansonsten drohe in Lustenau mehr Verkehr, sagt Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP): „Das einzige konkrete Projekt, das wirklich in Planung ist und sicherlich auch in Umsetzung kommen wird in den nächsten Jahren, ist die Brückenverbindung Au/Lustenau.“
Brücke allein wäre „Null/Minus-Lösung“
Falls alle anderen Bemühungen scheitern oder noch Jahrzehnte auf sich warten lassen, habe man in Lustenau große Sorge: „Dass wir Gefahr laufen, mit einer sogenannten Null/Minus-Lösung dazustehen – also mit einer neuen Straßenbrücke Au/Lustenau, die allenfalls noch besser geeignet ist für den Schwerverkehr. Und das würde heißen, dass diese untragbare Situation in Lustenau im wahrsten Sinne des Wortes zementiert wird.“
Lustenau will nicht mehr Jahrzehnte warten
Aber eine Rheinbrücke, die nur den aktuellen Zustand bewahrt, werde man in Lustenau nicht akzeptieren, sagt Fischer. Er verlangt daher mehr Tempo: „Lustenau ist durchschnitten von einer Verkehrsachse, wo internationaler Schwerverkehr, auch regionaler Schwerverkehr abgewickelt wird – zwischen 2.000 und 3.000 Lkw am Tag. Und diese Situation ist dermaßen belastend, dass es nicht sein kann, dass wir angesichts der langen Planungshorizonte noch über Jahre oder Jahrzehnte auf eine Entlastung warten müssen. Hier muss es möglich sein, möglichst bald Entlastungen zu finden!“
Fischer möchte alle Mittel ausschöpfen
Lustenau fordert auch Maßnahmen im Umfeld des Baus der S18. Zum Beispiel eine 40km/h-Beschränkung auf der Reichsstraße und ein Fahrverbot für den motorisierten Individualverkehr auf der Hofsteigstraße. Der Bürgermeister möchte mit allen Mitteln den Verkehr reduzieren – auch mit juristischen: "Deshalb loten wir auch alle rechtlichen Möglichkeiten auf nationaler, aber auch auf EU-Ebene aus, wie wir uns gegen diese Situation wehren können.
Verfahren gegen Österreich
Man dürfe nicht vergessen, dass Lustenau bis heute Sanierungsgebiet nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) sei, sagt Fischer. Das bedeutet, dass in Lustenau eigentlich die Schadstoffbelastung gesenkt werden müsste: „Deshalb läuft ja auch ein Vertragsverletzungs-Verfahren gegen die Republik Österreich. Lustenau ist das beste Beispiel dafür, dass man in diesen belasteten Bereichen die auch als IG-Luft-Sanierungsgebiet ausgewiesen werden, bisher nicht weitergekommen ist. Ganz im Gegenteil, man hat das Gefühl, es wird immer noch schlimmer.“