Lesung bei Literatur in der Stadt mit Irene Diwiak im Martinsturm
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Kultur

Lesemarathon: „Hilfe kommt aus Bregenz“

Mit 43 Autorinnen und Autoren, die 172 Kurzlesungen an zehn Orten in Bregenz geboten haben, fand am Ostersamstag die bislang größte Literaturveranstaltung in Vorarlberg statt. Zum Abschluss der Reihe „Literatur im Schwärzler“ gab es also Literatur in der Stadt – unter dem Titel: „Hilfe kommt aus Bregenz“, einem rätselhaften Kafka-Zitat.

Ob im „Käskeller“ am Ehregutaplatz in der Oberstadt, in der Galerie Lisi Hämmerle in der Anton-Schneider-Straße oder im Obergeschoss des Martinsturms – am Samstag wurde in Bregenz an zehn verschiedenen Orten vorgelesen – und zwar von den Autorinnen und Autoren selbst. Viele zitierten den Titel der Veranstaltung: „Hilfe kommt aus Bregenz“.

Literatur in der Stadt

Am Samstag fand in Bregenz das Symposium „Literatur im Schwärzler“ statt. Zum krönenden Abschluss der Reihe sorgten über vierzig Autorinnen und Autoren mit 172 Kurzlesungen an zehn Orten der Stadt für die größte Literaturveranstaltung, die es in Vorarlberg je gegeben hat.

„Literatur in der Stadt“ bot ein Lesefest mit Geschichten auf Grundlage eines rätselhaften Satzes von Franz Kafka, den dieser 1916 in sein Tagebuch notierte: „Und manchmal sitze ich am Ufer, schaue zum Horizont und warte, bis eingebende Hilfe kommt. Aus Bregenz schicke ich meine Frage aufs Wasser.“

Für Hubert Dragaschnig, den Initiator von „Literatur im Schwärzler“, ist dieser Satz quasi programmatisch: „Wenn man davon ausgeht, dass Kunst auch ein wesentlicher Bestandteil eines guten Lebens ist, dann muss man den Titel, unter dem die Autoren hier Lesen – Hilfe kommt aus Bregenz – nur unterstreichen und ihn hervorheben. Es ist wirklich ganz toll.“

Lesung bei Literatur in der Stadt
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Thomas Welte bei seiner Lesung im Käskeller

Tage im Workshop, Nächte an der Bar

Ein Publikum auf Spurensuche; Autorinnen und Autoren, die sich unter die Besucher mischen und solche, die miteinander ins Gespräch kommen. Auch das hat die Reihe „Literatur im Schwärzler“ in den vergangenen sieben Jahren möglich gemacht, erklärt die frühere Hoteldirektorin und Mitinitiatorin Susanne Denk.

„Es gibt unheimlich viele Erinnerungen, weil uns jeder der Autoren irgendwie ans Herz gewachsen ist", so Denk: „Man verbringt einen ganzen Tag im Workshop mit den Autoren, sie tauschen sich untereinander aus – das ist ein sehr tolles Erlebnis.“ So sei man sich nahe gekommen, habe sich gut kennengelernt: "Natürlich waren auch die Nächte an der Bar immer sehr lang. Wir kennen uns nun alle gut und es war ein richtiges Fest, jetzt alle wieder zu sehen.“

Wer den Lesemarathon versäumt hat, kann zum Trost auf die veröffentlichten Geschichtensammlungen zugreifen. Oder vielleicht auf eine Neuauflage des literarischen Ostervergnügens hoffen.