Der Wald ist einer der größten CO2-Speicher. Umso wichtiger ist es, dass er klimafit gehalten wird. Seit rund einem Jahr gibt es das Vorarlberger Start-Up Unternehmen „Tree.ly“, mit dessen Plattform Waldbesitzer erfahren könne, wie ihr Wald klimafit werden könnte und mit der sie zudem Geld verdienen können für die CO2-Menge, die ihr Wald speichert.
Klimafitter Wald
Seit rund einem Jahr gibt es die Vorarlberger Internet-Plattform „Tree.ly“, mit der Waldbesitzer berechnen können, wie viel Kohlendioxid ihr Wald speichert, wie er klima-optimiert werden könnte und wie viel CO²-Gutschriften dafür verrechnet werden können. Dieses Geld fließt dann wieder zurück in die klimagerechte Aufforstung der Wälder.
Analyse des Waldbestands
Die Plattform greift nach einer Registrierung auf vorhandene Daten über den Waldbestand zu und analysiert den Zustand des Waldes, sagt Tree.ly-Gründer Jodok Batlogg: „Wir können bestimmen, wie die Baumarten-Verteilung ist, über welche Höhenstufen welche Vorräte auf diesen Feldern stehen und auch was optimal wäre, um die CO2- Speicherleistung zu erhöhen.“

Gutschriften für klimabewusste, lokale Firmen
Je mehr CO2 der Wald speichern kann, desto besser – denn man kann mit CO2-Gutschriften handeln. Für eine Tonne CO2, die der Wald speichern kann, sind es 35 Euro im Moment. Der Plattform geht es aber nicht darum, einfach herausgeschleudert das CO2 von Fabriken oder Firmen wiedergutzumachen: „Wir richten uns primär an lokale Firmen, regionale Firmen, die bereits jetzt freiwillig ihren CO2-Ausstoß reduzieren. Üblicherweise vermeiden sie CO2, reduzieren,was möglich ist – und was nicht zu vermeiden ist, wird kompensiert als letzte Maßnahme“, so Batlogg.

Geld fließt direkt zurück in den Wald
Die Firmen, die hier CO2-Gutschriften kaufen, müssen auch schon klimabewusst handeln und das Geld, das die Waldbesitzer einnehmen, fließt auch wieder in den Wald: Es muss in die Aufforstung und in die Pflege des Waldes investiert werden. Einige große Vorarlberger Waldbesitzer sind schon dabei. Zum Beispiel hat der Stand Montafon einen Waldbesitz von 6.500 Hektar, das entspricht einer Fläche von 6.500 Fußballfeldern.
Große Waldbesitzer bereits dabei
„Nachdem viele Jahre mit dem Wald wenig erwirtschaftet werden konnte, haben wir jetzt die Möglichkeit, Gutes zu tun für unseren Wald“, erklärt Standesrepräsentant Jürgen Kuster: „Nämlich indem wir Geld lukrieren und dieses wieder in den Wald reinvestieren, um ihn fit zu machen durch Aufforstung, Verjüngung, alles, was nötig ist, damit wir ihn für die nächsten Generationen sichern können.“ Inzwischen möchten auch die Stadt Dornbirn, das Klostertal und die Forstbetriebsgemeinschaft Jagdberg die Plattform nutzen.