Die Gründe für das „Aus“ der ART BODENSEE seien vielseitig, hieß es am Freitag in einer Aussendung der Messegesellschaft. Schon vor Corona habe es die Kunstmesse schwer gehabt, nun seien eine Reihe von Folgen der Pandemie hinzugekommen. Einerseits finde eine andere Kunstmesse fast zeitgleich in Karlsruhe statt. Andererseits sei die ART BODENSEE für die Messegesellschaft und für die Aussteller nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Man bedauere den Schritt, sehe aber keine andere Möglichkeit – mehr dazu in: ART BODENSEE wird nicht mehr stattfinden.
Pandemie: „Schau!“ immer noch mit weniger Besuchern
Auch zur Frühjahrsmesse „Schau!“ vergangenes Wochenende kamen deutlich weniger BesucherInnen als noch vor der Pandemie. 35.000 Menschen wurden gezählt – bei der Messegesellschaft war man erfreut darüber. Trotzdem: Vor der Pandemie waren jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Besucher auf der Frühjahrsmesse – also an die 40 Prozent mehr. Allerdings standen auch zwei Hallen mehr zur Verfügung, diese sind gerade als Impf- und Testzentrum belegt.
Auch wenn die Besucher weniger geworden sind, das Konzept Besucher-Messe funktioniere, sagt Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel. „Die Vorarlberger wollen natürlich klassisch ’Messe-Hennele´, aber man geht mal schauen, was gibt es Neues“, so Tichy-Treimel. Im Vergleich mit anderen österreichischen Messen, die während der Pandemie stattgefunden hätten, liege Dornbirn bei den Besucherzahlen im Schnitt.
„Es funktioniert eigentlich noch gut“, so Tichy-Treimel. Nun müsse man schauen, wie es sich weiterentwickle. „Messe ist aber nach wie vor etwas, wo man etwas anschauen kann, man kann etwas angreifen, man kann etwas probieren, man trifft Menschen oder Freunde, die man vielleicht länger nicht gesehen hat. Es ist auch ein Treffpunkt und den hat man, wenn man etwas im Internet bestellt, nicht.“
Rahmenprogramm lockt Besucher an
Ein gutes Rahmenprogramm, wie zum Beispiel Livemusik am Abend, bringe mehr Besucher, sagt Tichy-Treimel. Was aber immer wichtiger werde, sei aktiv auf die Aussteller zuzugehen: „Dass man sich gezielt Aussteller sucht, die man gerne hier haben möchte.“ Früher seien die Aussteller von selber gekommen, das Anwerben sei aber bereits vor der Pandemie aufwendiger geworden.
„Vor allem der Vertrieb ist bei uns sehr gefordert, da wirklich zu schauen, welche Aussteller bringe ich her, welchen Mix bringe ich her.“ Bei der „Schau!“ waren fünf Mitarbeiter damit beschäftigt, Aussteller anzuwerben. Bei kleineren Messen sind es weniger.
Auch Firmenveranstaltungen werden wichtiger
Messen sind und bleiben somit das Hauptgeschäft der Dornbirner Messegesellschaft. Gestrichen werden soll nach der ART BODENSEE keine weitere Messe. Ganz im Gegenteil: Man freue sich auf den Neubeginn nach zwei Jahren Pandemie-Pause, sagt Tichy-Treimel.
Aber auch Konzerte, Zaubershows und Veranstaltungen für Firmen werden immer wichtiger. Für Tichy-Treimel macht es der Mix aus kleinen und großen Hallen aus.