Heimwerker, Bohren in Holz
©kaninstudio – stock.adobe.com
©kaninstudio – stock.adobe.com
Chronik

400 Verletzte bei Heimwerker-Arbeiten

Im vergangenen Jahr haben sich in Vorarlberg rund 400 Personen beim Heimwerken so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Die häufigsten Heimwerkunfälle waren Schnitt-, Säge- oder Stichverletzungen und Stürze.

Der Trend zum Heimwerken hat speziell in der Pandemiezeit stark zugenommen. „Während der Pandemie haben viele Menschen in ihr Zuhause investiert. Die eigene Sicherheit wurde jedoch angesichts der hohen Unfallzahlen beim Heimwerken offensichtlich vernachlässigt", so Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KfV. Um den Unfällen entgegenzuwirken, dürfe eine entsprechende Vorbereitung nicht vergessen werden. Dazu zählt Trauner das Tragen einer angemessenen Schutzausrüstung sowie das Auffrischen Erster-Hilfe-Informationen.

Häufig Schnitt-, Säge- und Stichverletzungen

Laut der KfV-Unfalldatenbank „Injury Database (IDB) Austria“ verletzten sich in Vorarlberg rund 400 Personen (österreichweit 13.500) so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten. Damit ist Vorarlberg das Bundesland mit den wenigsten Heimwerkunfällen, gefolgt von Burgenland mit 500. Trauriger Spitzenreiter ist Wien mit rund 2.800 Heimwerkunfällen im Jahr 2021. Die häufigsten Heimwerkunfälle sind Schnitt-, Säge- oder Stichverletzungen (28%) und Stürze (26%), wobei meist die Finger oder Hände betroffen sind. Offene Wunden (37%) und Knochenbrüche (35%) sind dabei die häufigsten Verletzungsarten.

Weniger als die Hälfte benützt Schutzausrüstung

Österreichweit greift nur weniger als die Hälfte (42%) aller befragten Heimwerkenden im Alter zwischen 14 und 69 Jahren bewusst auf Schutzkleidung oder Schutzausrüstung zurück. Fehlende Notwendigkeit, ausreichend gute Fähigkeiten und die Kürze der Tätigkeit sind die drei häufigsten Gründe, warum auf die Verwendung von Schutzausrüstung verzichtet wird.

Die Folgen mangelnder oder fehlender Schutzausrüstung beim Heimwerken sind jedoch fatal und schlagen sich auch in den Unfallstatistiken nieder: „Unsere Zahlen führen uns vor Augen, dass 86 Prozent der verletzten Heimwerkenden keine Schutzausrüstung während ihrer Tätigkeiten trugen. Wir rufen dringend dazu auf, sich selbst bei banal wirkenden Tätigkeiten zu schützen – insbesondere dann, wenn mit Werkzeugen und technischem Equipment hantiert wird,“ so Trauner-Karner.

KfV-Sicherheitstipps für sicheres Heimwerken

  • Überforderung vermeiden – bei anstrengenden Tätigkeiten Pausen einlegen
  • Nicht auf die persönliche Schutzausrüstung verzichten. Je nach Art der Tätigkeit geht diese über ein Paar Handschuhe hinaus und umfasst Sicht-, Atem- und Gehörschutz
  • Beim Kauf von Schutzausrüstung und Werkzeug auf Qualität achten. Mangelnde Verarbeitungsqualität kann nicht nur schnellere Abnutzungen und Schäden, sondern im schlimmsten Fall auch Verletzungen zur Folge haben
  • Mit neuen Geräten vor Gebrauch vertraut machen, z. B. durch Lesen der Betriebsanleitung oder Einschulung beim Händler oder Geräteverleiher
  • Bestehende Schutzvorrichtungen an Geräten niemals abmontieren
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen und darauf achten, dass der Erste-Hilfe-Schrank oder -Koffer immer in Reichweite und ausreichend bestückt ist