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Politik

Experten fordern Windräder in Vorarlberg

Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energieträger wird immer dringlicher. Windenergie ist bisher in Vorarlberg kein Thema. Experten fordern hier ein Umdenken und konkrete Projekte. Als mögliche Standorte werden das Laternsertal und die Bielerhöhe genannt.

Schon vor Jahren wurde über ein Windkraftprojekt am Pfänderstock zwischen Eichenberg und Möggers diskutiert. Die Umsetzung sei aber am politischen Unwillen gescheitert, so Adi Gross, Bundesrat der Grünen und ehemaliger Energiekoordinator des Landes.

„Zehn Anlagen für 17.000 Haushalte“

Seiner Ansicht nach gibt es in Vorarlberg mehrere Standorte, die sich für die Windkraft eignen würden. Dazu gehöre etwa das Laternsertal oder die Bielerhöhe. Um genügend Energie zu haben, müsse man Standorte für die Windräder finden: „Wenn wir zehn Windanlagen aufstellen, können wird 17.000 Haushalte mit Strom versorgen.“

Das Nachbarland Deutschland sei bei der Umsetzung der Windkraft schon sehr viel weiter, so Gross. Die bei uns meistens kritisierte Beeinträchtigung des Landschaftsschutzes werde dort weitgehend zur Seite gelassen. Bei der Genehmigung eines Windkraftwerkes gebe es dafür gar kein eigenes Kriterium.

Diskussion über Eingriff in die Landschaft

Auch wenn Photovoltaik die klare Nummer eins sei, dürfe man die Windenergie nicht vernachlässigen, betont Josef Burtscher vom Energieinstitut Vorarlberg. Sie gehöre zu einem ausgewogenen Energiemix dazu. Die Windenergie habe den Vorteil, dass sie dann Energie liefert, wenn die Photovoltaik eher schwach ist.

Bisher sind Windräder oft an der Frage des Landschaftsbildes gescheitert. Für die Gesellschaft stelle sich hier eine grundsätzliche Frage, so Hans Punzenberger vom der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie. Jede Energienutzung sei mit einem gewissen Eingriff in die Natur verbunden. Wer die Landschaft möglichst wenig beeinträchtigen will, müsse möglichst wenig Energie verbrauchen, so Punzenberger.