Für die siebenjährige Stefania aus Kiew und ihre Mutter Viktoria beginnt der Tag früh: Die Volksschule in Klaus beginnt bereits um 7.45 Uhr, in ihrer Heimatstadt war Unterrichtsbeginn erst um 9.00 Uhr.
Spielgefährtin für die Enkeltochter
Viktoria ist wegen eines Bekannten in Klaus nach Vorarlberg gekommen. Sie ist froh, dass ihre Tochter schon gut Anschluss in der Gemeinde findet: „Sie versucht, mit ihren Mitschülerinnen zu sprechen. Und sie wurde auch schon am Nachmittag eingeladen zum Spielen und Basteln. Die anderen Eltern helfen uns und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt die 32-Jährige.

Ein paar Häuser weiter wohnen bei Familie Hopfner seit drei Wochen die vierjährige Arina und ihre Mutter Maryna. Opa Manfred Hopfner freut sich, für seine Enkeltochter nun eine Spielgefährtin aus der Ukraine gefunden zu haben. Jetzt ist im Haus ganz schön was los.
Belastende Situation in der Heimat
Marynas Heimatstadt Irpin ist nur wenige Kilometer von Butscha entfernt. Jener Ort, der für die Grausamkeit des Krieges steht. Ihre Wohnung wurde vor wenigen Tagen geplündert und zerstört. Marynas Mann ist Gott sei dank nicht im Militär, weil er sich um seine kranke Mutter kümmern muss.
„Er hat die notwendigsten Lebensmittel auf Vorrat gekauft. Jetzt haben sie angefangen, Kartoffeln zu pflanzen, denn sie wissen nicht, ob es genug zu essen geben wird“, sagt Maryna. Generell würde es vermutlich schwierig werden, in nächster Zeit gesundes Essen – Gemüse oder Früchte – zu bekommen.

Möglichkeit, Deutsch zu lernen
Auch Arina und Maryna hatten wie ihre Töchter bereits die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Dadurch, dass Arina sofort einen Kindergartenplatz bekommen hat, ist es auch für Maryna möglich, zwei Mal die Woche den Deutschunterricht zu besuchen.
Dieser wird in Klaus von einer Privatinitiative angeboten. Momentan sind im Ort 34 Kriegsflüchtlinge untergebracht, 18 davon sind Erwachsene. Viktoria und Maryna waren auch schon beim AMS: Sie würden trotz Uni-Abschluss derzeit jeden Job annehmen, um ihre Familien in der Ukraine unterstützen zu können.
Schnelle Integration von Ukrainern
Kindergarten, Deutschkurs und AMS sind für Maryna und Victoria aus der Ukraine im Moment die wichtigsten Worte. Die beiden 32-jährigen Frauen sind vor drei Wochen in Vorarlberg angekommen. Sie leben in Klaus und sind ein Musterbeispiel, wie schnell Integration gelingen kann.