Fahrradboxen
Stadt Krems
Stadt Krems
Vekrehr

Radboxen an Kreuzungen für mehr Sicherheit

Eine neue Richtlinie für den Radverkehr soll die Sicherheit für Radfahrerinnen und -fahrer erhöhen. Vor allem soll ihre Sichtbarkeit verbessert werden – unter anderem mit eigenen Radboxen an Kreuzungen. Damit können Radfahrer an einer ampelgeregelten Kreuzung einige Meter vor den Fahrzeugen stehen bleiben und vor den Autos und Lkw losfahren.

Richtlinien überarbeitet
Mehr als 40 Fachleute haben die bundesweite Richtlinie für den Radverkehr (RVS) überarbeitet, wonach Radfahren zukünftig sicherer sein sollen.

Laut Statistik, die das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) erhoben hat, ist das Risiko mit dem Rad zu verunglücken, 50-mal höher als mit dem Auto und die Wahrscheinlichkeit, in Österreich mit dem Rad das Leben zu verlieren, doppelt so hoch wie in Deutschland, Belgien oder der Schweiz. Weil fast die Hälfte aller getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer in Österreich über 65 Jahre alt und mit dem E-Bike unterwegs waren, wurden die neuen Richtlinien in Hinblick auf E-Bikes und Lastenräder überarbeitet.

Radfahrstreifen müssen breiter werden

„Im Vergleich zu den klassischen Radfahrern haben sie andere, teils längere Bremswege, größere Kurvenradien und benötigen damit auch breitere Anlagen“, sagte Robatsch. Deshalb wurde auch die empfohlene Mindestbreite von Radfahrstreifen neben längsparkenden Autos von 1,50 auf zwei Meter erhöht. „So können Unfälle mit aufgehenden Autotüren verhindert werden“, sagte Robatsch.

Radboxen bei Kreuzungen

Neu sind auch die Empfehlungen, die Sichtweiten für Autofahrerinnen und Autofahrer bei Radfahrerüberfahrten zu vergrößern, „um Tote-Winkel-Unfälle zu verhindern“, flächendeckend Radboxen bei Kreuzungen anzubringen und Haltelinien von Mehrzweckstreifen vorzuziehen, „damit der Lkw-Lenker den Radfahrer sehen kann“, so der Experte.

Fahrrad auf Radweg
ORF.at/Christian Öser

Angepasste Ampelschaltungen

Außerdem sollten dort, wo der Verkehr langsamer fließt, etwa in 30er-Zonen, Radfahrer mit dem Kfz-Verkehr gemeinsam geführt werden, „weil da die Geschwindigkeiten zusammenpassen, was zwischen Radfahrern und Fußgängern nicht der Fall ist“.

Mario Amann von Sicheres Vorarlberg ist kein Fan des Vorschlags, innerorts ein Tempo-30-Limit zu verhängen. Weil Autos dann fast keine Chance mehr haben, ein E-Bike zu überholen.

Eine weitere Maßnahme, die helfen würde, die Unfallhäufigkeit zu senken, könnte laut Experten auch der Ausbau der Phasentrennung an Kreuzungen sein: „Zuerst eine Grünphase für rechts abbiegende Autofahrer und dann für Radfahrer und Fußgänger.“ Das bedeute vielleicht eine längere Umlaufzeit, aber eben gleichzeitig ein großes Plus an Sicherheit.