Rothirsch mit prächtigem Geweih
APA/dpa/Rainer Jensen
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Umwelt

TBC: Rotwild-Bestand soll reduziert werden

In Teilen des Vorarlberger Südens ist es seit Jahren ein Riesenproblem: der Erreger von Tuberkulose (TBC), der von Rotwild auf Rinder überspringt, die dann getötet werden müssen, um eine Ausbreitung der Tierkrankheit zu verhindern. Grund zu erhöhter Aufmerksamkeit gibt es auch im Bregenzerwald.

Im Schnitt habe man in Vorarlberg einen Hirsch mit Tbc pro Jahr im Bregenzerwald über Jahre hinweg gefunden, sagt Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Experten würden vermuten, dass Tiere aus dem Allgäu den Krankheitserreger in den Bregenzerwald tragen. Das Land habe reagiert und veranlasst, dass mehr Rotwild auf Tbc untersucht wird, sagt Gantner.

Drei Tiere im vergangenen Jahr

Mittlerweile werde in der betroffenen Region jedes vierte Rotwild-Exemplar untersucht. Im vergangenen Jahr seien dann drei Tiere betroffen gewesen. Zwei im Schönebacher Kessel, eines im Bereich Wirmboden, bei der Kanisfluh.

Jetzt soll auch hier, wie in anderen Teilen des Landes, der Rotwild-Bestand reduziert werden. Landesrat Gantner sagt, die Hegegemeinschaft Bezau-Schönebach habe jetzt die Vorgabe, mehr Tiere abzuschießen.

Was ist Tuberkulose

Tuberkulose (Tbc) ist eine bakterielle Erkrankung, die bei Mensch und Tier vorkommt und durch Mykobakterien verursacht wird. Obwohl die klassische Tuberkulose des Menschen nicht durch dieselben Mykobakterien wie beim Rind oder Wildtier (Mycobacterium bovis, Mycobacterium caprae) verursacht wird, sind Infektionen beim Menschen durch diese Erreger möglich.

Man spricht in diesem Fall von einer Zoonose, das heißt Menschen können sich durch den Kontakt mit erkrankten Tieren oder durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln infizieren.