Tennishalle Nenzing
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Ukraine-Krieg

Neues Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge

Für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gibt es in Vorarlberg ab sofort ein neues Ankunftszentrum: die Tennishalle in Nenzing. Am Freitag sind bereits 50 Menschen eingetroffen. Sie finden dort die wichtigsten Dinge vor, die sie nach ihrer Ankunft benötigen.

Aus dem Test- und Impfzentrum in der Tennishalle in Nenzing wurde innerhalb von zwei Wochen das neue Ankunftszentrum für Schutzsuchende aus der Ukraine.

Es wurde Platz für 97 Personen geschaffen, die hauptsächlich in Kojen mit jeweils vier Betten unterkommen. Je nach Größe einer Familie können zusätzliche Liegeplätze hinzugefügt werden. Die Betten stammen vom nie benötigten Covid-Notspital in der Messehalle in Dornbirn.

Schlafkojen im neuen Ankunftszentrum in der Tennishalle Nenzing
ORF Vorarlberg
Vierer-Schlafkojen im neuen Ankunftszentrum in der Tennishalle in Nenzing

Alles an einem Platz

In erster Linie dient das Ankunftszentrum dazu, die Grundbedürfnisse der aus der Ukraine kommenden Personen abzudecken: Schlafplatz, Verpflegung, WC- und Duschanlagen, medizinische Grundversorgung, Registrierung und Erstberatung.

Die wichtigsten Dinge und Einrichtungen, die gleich nach der Ankunft benötigt werden, seien nun alle unter einem Dach. „Hier findet die Registrierung statt, hier findet ein erster Covid-Test statt, hier finden auch entsprechende Gesundheitschecks statt“, erläutert Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP).

Zusätzlich würden auch erste Beratungsgespräche stattfinden. Nach einem Aufenthalt von ein bis zwei Wochen werden die Menschen dann in ihre endgültigen Quartiere weitervermittelt.

Neues Ankunftszentrum in Nenzing

Ab sofort ist die Tennishalle in Nenzing das neue Ankunftszentrum für Schutzsuchende aus der Ukraine. 50 Flüchtlinge werden dort am Freitag erwartet. Die Menschen finden in der neuen Bleibe die wichtigsten Dinge für ein gutes Ankommen quasi unter einem Dach.

Betreuung durch die ORS-Gruppe

Betreut werden die Kriegsvertriebenen von der ORS-Gruppe aus der Schweiz, die bereits 2015 in großen Flüchtlingsquartieren tätig war. Auch dieses Mal wurde sie wieder vom Land Vorarlberg beauftragt, die Situation sei jedoch eine andere: „Jetzt rechnen wir hauptsächlich mit Kindern und Frauen, die allein reisen und das ist ein Unterschied“, so ORS-Geschäftsführer Martin Nyfelder.

Derzeit sind zwölf Mitarbeiterinnen mit der Rund-um-die-Uhr-Betreuung betraut. Die meisten kämen aus dem Sozialbereich und seien dementsprechend ausgebildet. „Ziel ist es, den Schutzsuchenden aus der Ukraine eine bestmögliche Ankunft in Vorarlberg zu ermöglichen. Hier sollen sie zur Ruhe kommen, um das Erlebte verarbeiten zu können“, sagt Nyfelder.

Kleinquartiere weiterhin gesucht

Mit Stand 1. April befinden sich knapp 1.200 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Vorarlberg, die in 60 verschiedenen Gemeinden untergebracht sind. Auch wenn in Nenzing alles dafür getan wird, um das Leben der Menschen so angenehm wie möglich zu machen, geht die Suche nach Kleinquartieren dennoch weiter.

Gantner weist im Zuge dessen einmal mehr auf das neue Online-Formular auf der Homepage des Landes Vorarlberg hin. Damit können Privatpersonen unkompliziert eine Unterkunft registrieren, die sie zur Unterbringung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen bereitstellen wollen.