Das Erstaufnahme-Zentrum in Hohenems. In Kürze wird diese Unterkunft wieder geschlossen und ein neues Zentrum in Nenzing geöffnet.
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Ukraine-Krieg

„Geborgenheit geben, so gut es geht“

In Vorarlberg sind inzwischen über 1.100 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Wenn sie im Land keine Verwandten oder Bekannten haben, finden sie zuerst Zuflucht in einem so genannten Erstaufnahme-Zentrum, z.B. im Sonderpädagogischen Zentrum in Hohenems. Die Geflüchteten berichten von schlimmen Erlebnissen – und Güte an ihrem Zufluchtsort.

Die Schutzsuchenden sind in Sicherheit, nach kaum unvorstellbaren Erlebnissen und nach einer langen Reise. Kinder spielen, Erwachsene reden im Erstaufnahme-Zentrum in Hohenems. Sie haben viel zu erzählen, der Schmerz sitzt tief.

Schlimme Erlebnisse

Es sind Berichte voller Verzweiflung und Angst: Wochenlanges Ausharren im Keller, Raketenbeschuss auf Wohnhäuser, Angst. Eine Frau, die mit ihren Enkelkindern aus Charkiw geflohen ist, berichtet unter Tränen: „Eine halbe Stunde nach unserer Abfahrt wurde der Hauptbahnhof bombardiert.“

Aber die Geflüchteten berichten auch von der Güte, mit denen man ihnen bei ihrer Ankunft in Vorarlberg begegnet ist: Von einer Frau, die spontan eine Wohnung angeboten und auch noch eine Torte gebacken hat zum Empfang.

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Eine Mahlzeit im Erstaufnahme-Zentrum
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Eine Mahlzeit im Erstaufnahme-Zentrum
Eine Frau, die mit ihren Enkeln geflohen ist, berichtet unter Tränen von der Zerstörung ihrer Heimat
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Eine Frau, die mit ihren Enkeln geflohen ist, berichtet unter Tränen von der Zerstörung ihrer Heimat
Das Erstaufnahme-Zentrum in Hohenems. In Kürze wird diese Unterkunft wieder geschlossen und ein neues Zentrum in Nenzing geöffnet.
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Diese Unterkünfte dienen nur zum Übergang, bis die Schutzsuchenden in Wohnungen untergebracht werden können
Das Erstaufnahme-Zentrum in Hohenems
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Das Erstaufnahme-Zentrum in Hohenems. In Kürze wird diese Unterkunft wieder geschlossen und ein neues Zentrum in Nenzing geöffnet.

Rotes Kreuz betreut rund um die Uhr

Viel Herz spürt man auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes. Rund um die Uhr ist jemand da, berichtet Petra Gerhard: „Wir helfen hauptsächlich, in dem wir da sind, zuhören, Geborgenheit geben, so gut es geht.“ Man versucht, ihnen die Ruhe zu geben, die sie lange Zeit nicht hatten: „Es ist nicht viel, das sie von uns erwarten, sie sind sehr dankbar. Sie sind einfach froh, ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben.“

Neues Erstaufnahme-Zentrum in Nenzing

In den nächsten Tagen wird es im Erstaufnahme-Zentrum leer werden. Die Caritas hat für alle Geflüchteten Wohnungen gefunden, das Zentrum in Hohenems wird geschlossen. Stattdessen wird es in der Tennishalle in Nenzing ein dauerhaftes Ankunftszentrum geben, erklärt Sicherheits-Landesrat Christian Gantner (ÖVP): „Hier erfolgt dann eine polizeiliche Registrierung und ein entsprechender Gesundheits-Check. Und sie sollten dann nach ein bis zwei Wochen in die endgültigen Quartiere weitervermittelt werden.“

Zuflucht im Erstaufnahmezentrum

In Vorarlberg sind bis Mittwoch 1.129 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Wenn sie hier im Land keine Verwandten oder Bekannten haben, finden sie zuerst Zuflucht in einem so genannten Erstaufnahmezentrum. Ein solches wurde zum Beispiel im Sonderpädagogischen Zentrum in Hohenems eingerichtet.

Caritas sucht Wohnungen

Die Caritas ist weiterhin auf der Suche nach Wohnungen. Wer eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, meldet das am besten direkt auf der Internetplattform des Landes.