Esche am Boden vor Wald
APA/Herbert Pfarrhofer
APA/Herbert Pfarrhofer
Natur

Warum Eschen sterben müssen

Das Eschensterben verändert unsere Wälder markant. Tausende Bäume müssen in Vorarlberg gefällt werden. Nötig ist dies aufgrund der Gefahr, die von den kranken Bäumen ausgeht – vor allem für Spaziergänger und Radfahrer.

Das sogenannte Eschentriebsterben ist eine Pilzerkrankung, die sich seit Jahren in Vorarlberg ausbreitet. Der Pilz befällt zuerst die Blätter, mit der Zeit wird der Baum so geschwächt, dass er morsch wird. Vor allem entlang von Rad- und Fußwegen bergen diese Bäume eine Riesengefahr, da jederzeit morsche Äste abbrechen oder sogar ganze Bäume aufgrund einer Folgeerkrankung umfallen können.

Wald zwischen Höchst und Gaißau
Gemeinde Höchst
Zwischen Höchst und Gaißau mussten zahlreiche Eschen gefällt werden

In den Städten und Gemeinden geht man mit dem Problem unterschiedlich um: Im Raum Höchst und Gaißau wurden in den letzten Monaten fast alle Eschen gefällt. Nur so könne man der Krankheit auch wirklich Herr werden, sagt Stefan Blum, von der Gemeinde Höchst. Noch im Frühjahr wird mit der Aufforstung der Wälder begonnen – gepflanzt werden schon etwas größere Bäume, damit sie schneller in die Höhe wachsen.

Suche nach resistenten Bäumen in Dornbirn

In Dornbirn verfolgt man eine andere Strategie – dort werden nur einzelne befallene Eschen gefällt. Unterdessen werden Bäume in den Dornbirner Achauen gesucht, die resistent gegen die Krankheit sind. Von diesen Eschen sollen Samen entnommen werden – mit der Hoffnung, einen vielleicht gegen den Pilz resistenten Bestand züchten zu können, sagt der Dornbirner Stadtförster Andreas Scherer.

Wie erkenne ich eine kranke Esche?

Das Eschentriebsterben führt zu einem verstärktem Austrieb der Eschen und hat verbuschte Kronen zur Folge. Typisch sind die von weiten erkennbaren verbuschten Kronen mit abgestorbenen Ästen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal für das Eschentriebsterben sind verwelkte und abgestorbene Blätter, die durch den Baum nicht aktiv abgeworfen werden.

Bei Altbäumen verläuft das Eschentriebsterben zunächst langsam, infizierte Jungbäume sterben rasch ab. Wie bei vielen chronischen Krankheiten, sind die Bäume infolge der Symptome deutlich geschwächt. Anderen Erregern und Insekten, wie Hallimasch und Eschenbastkäfer, fällt es leichter ebenfalls die Eschen zu befallen. Die Folge ist dann oft der Tod des Baumes.

Pilz auf gefälltem Eschenstamm
ORF
Esche von Pilz befallen

Krankheit aus Ostasien eingeschleppt

Das Eschentriebsterben, auch bekannt als Eschenwelke, ist eine schwere Baumkrankheit, die durch den aus Ostasien eingeschleppten Pilz (Hymenoscyphus fraxineus) verursacht wird. In Asien besiedelt H. fraxineus als harmloser Blattpilz die dort heimischen Eschenarten. Vermutlich wurde der Pilz mit importierten Eschenpflanzen nach Europa eingeschleppt.

Die Pilzsporen infizieren im Sommer die Blätter der Esche, von wo aus der Erreger in die Triebe vordringt. Dort entwickeln sich die typischen, olivbraun bis orange verfärbten Rindennekrosen, die zum Absterben der Triebe führen.