Lustenauer Ried
ORF Vorarlberg
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Verkehr

Alternativenprüfung zur S18 gestartet

Das Verkehrsministerium hat am Dienstag die Alternativenprüfung zur Bodenseeschnellstraße S18 gestartet. Das Land, der Kanton St. Gallen, die Straßenbaugesellschaft ASFINAG und die betroffenen Gemeinden wurden laut Ministerium zum Prozess eingeladen.

Drei Planungsbüros sind beteiligt, die Steuerungsgruppe begleitet das Dornbirner Planungsbüro Rosinak und Partner. Ziel sei es, mögliche Alternativen zur S18 zu prüfen, vor allem eine Verbindung bei Hohenems und Diepoldsau. Der Prozess werde bis Ende des Jahres dauern, so Ministerin Leonore Gewessler (Die Grünen).

Die Prüfung des Straßenbauprojekts S18, das die Autobahnnetze Österreichs und der Schweiz verbinden soll, durch das Ministerium hatte im Sommer für großen Unmut unter anderem bei Landeshauptmann Markus Wallner gesorgt. Im Juli wurde Gewessler durch einen Entschließungsauftrag des Parlaments beauftragt, eine rasche und umfassende Lösung zur Verkehrsentlastung für Vorarlberg zu finden. Im Land wurde dadurch nicht nur eine Gefährdung des Projekts insgesamt, sondern auch eine Verzögerung der Vorbereitungen für die von der ASFINAG favorisierte CP-Variante befürchtet.

Seit mehr als 50 Jahren wird darüber diskutiert

Seit über 50 Jahren werden Pläne für die S18 gewälzt und wieder verworfen. 2006 wurde die damalige Variante der S18 – sie hätte oberirdisch durch die letzte im unteren Vorarlberger Rheintal erhalten gebliebene Ried-Landschaft geführt – vom Verfassungsgerichtshof gekippt. Als Optionen blieben nach einer Neuaufgleisung zunächst eine 7,5 Kilometer lange das Ried querende Straße samt Untertunnelung eines Natura-2000-Schutzgebiets (Variante Z) sowie eine 8,6 Kilometer lange Ostumfahrung von Lustenau (Variante CP). Das Land hatte sich für die Z-Variante ausgesprochen, die ASFINAG legte sich aber im November 2020 auf die Variante CP fest.