Spatenstich für die Rheintalautobahn war 1965. Der erste Teilabschnitt zwischen Dornbirn und Klaus konnte im Dezember 1971 für den Verkehr freigegeben werden. 1972 folgte der Ausbau bis Feldkirch.
Der Bau war aus mehreren Gründen eine echte Kraftanstrengung. Unter anderem, weil mitten im Rheintal ein Berg im Weg stand. Und so wurde durch den Udelberg, einem Seitenarm des Kummenbergs, kurzerhand eine riesige Schneise gesprengt. Eine Naturwunde, die damals aber vor allem als bautechnische Meisterleistung gesehen wurde.
Rheintalautobahn steht auf 166 Brücken
Die größte Herausforderung war der morastige Untergrund. Der war so instabil, dass meterhohe Schüttungen zur Stabilisierung notwendig waren. Und wo das nicht ging, musste die Autobahn auf Brückenpfeilern errichtet werden. Was kaum jemand weiß, die Rheintalautobahn weist insgesamt 166 Brückenbauwerke auf. Das entspricht zwölf Prozent der gesamten Autobahnlänge.
Bei Bregenz sollte die Autobahn eigentlich direkt am Seeufer Richtung Deutschland gebaut werden. Proteste verhinderten das und so wurde ein Tunnel durch den Pfänder gebohrt, der 1980 eröffnet wurde. Am anderen Ende sahen sich Verkehrspolitiker bei der Eröffnung der Walgau-Autobahn plötzlich mit Umweltschützern konfrontiert.
Knapp 60.000 Fahrzeuge pro Tag
Mit dem Ambergtunnel wurde 1985 die Lücke zwischen der Rheintal- und der Walgau-Autobahn geschlossen. In all den Jahren hat der Verkehr massiv zugenommen. „Bei der Inbetriebnahme des ersten Autobahnabschnitts war das Verkehrsaufkommen bei circa 10.000 Fahrzeugen pro 24 Stunden. Im Jahr 2019 wurde der Rekordwert von 57.000 Fahrzeugen pro 24 Stunden im Jahresdurchschnitt erreicht“, erklärt Gerhard Schnitzer, der Leiter der Straßenbauabteilung in Vorarlberg.
Autobahn wird laufend adaptiert und angepasst
Gebaut wird immer noch. In jüngster Zeit waren es Bludenz/Bürs und der neue Anschluss Dornbirn Süd, die für den Verkehr freigegeben wurden. Die A14 ist die Hauptverkehrsader des Landes. „Das sieht man dann am besten, wenn eine Fahrspur gesperrt werden muss. Das hat nicht nur kilometerlange Rückstaus und entsprechende Zeitverluste zur Folge, sondern vor allem einen massiven Ausweichverkehr durch dichtbesiedelte Städte und Dörfer“, so Schnitzer.
Für die Zukunft wünscht sich das Land Vorarlberg vom Bund und von der ASFINAG weitere Investitionen in die Autobahn. „Nämlich die entsprechende Anpassung der Anschlussstelle Hohenems gemeinsam mit Maßnahmen an Landesstraßen sowie den Ausbau der Halb-Anschlussstelle Wolfurt/Lauterach zu einem Vollanschluss aufgrund des Güterbahnhofs und des Zollamts Wolfurt“, erklärt Schnitzer die nächsten Investitionen.
50 Jahre Reihntalautobahn
Viele Schwierigkeiten mussten beim Bau der Rheintalautobahn überwunden werden. Gewaltige Natureingriffe waren erforderlich, die in diesem Ausmaß heute niemals mehr bewilligt würden.