Bärlauch
ORF.at/Georg Hummer
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Gesundheit

Der Bärlauch und seine giftigen Kollegen

Aufmerksame Spaziergänger haben ihn sicher schon entdeckt, vor allem aber gerochen. Bedingt durch die relativ warme Witterung schießt der Bärlauch in Hülle und Fülle aus dem Boden. Doch Vorsicht – es herrscht große Verwechslungsgefahr.

„Bärlauch ist noch immer ein heikles Thema und man kann nicht oft genug auf die Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und dem Aronstab hinweisen“, sagt Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn. Bärlauch ist als Küchenkraut in den letzten Jahren sehr modern geworden. Damit steige auch das Risiko, so der Fachmann. Deshalb heißt es: bei der Ernte achtsam sein.

Zwar ist der knoblauchähnliche Geruch ein typisches Kennzeichen des Bärlauchs. „Doch der Geruchstest allein hilft nicht, um wirklich sicher gehen zu können“, warnt Klaus Zimmermann. Haftet nämlich der Geruch von einem vorangegangenen Test an den Händen, riecht alles gleich und verleitet Sammler möglicherweise zu einer falschen Einschätzung.

bärlauch
Sicherheitstipp

Form und Aussehen der Blätter unterschiedlich

Besser ist, man konzentriert sich auf die Form und das Aussehen der Blätter. „Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen eindeutig anders aus“, weiß zumindest der Experte. Pflanzenunkundige sollten sich zur eigenen Sicherheit mit den Unterscheidungsmerkmalen sehr genau vertraut machen:

  • Die Blätter des Bärlauchs sind lang gestielt und kommen einzeln, wenn auch dicht nebeneinander aus dem Boden. Maiglöckchen haben meist zwei oder drei Grundblätter an kurzen Stielen und die Herbstzeitlose bildet mehrere Blätter an einem Stängel aus.
  • Die Blätter des Bärlauchs knicken leicht ab, Maiglöckchen und Herbstzeitlose hingegen haben sehr biegsame, fast “gummiartige“ Blätter.
  • Die Blätter des Bärlauchs lassen sich sehr leicht verreiben, die von Herbstzeitlose und Maiglöckchen dagegen schwer bis gar nicht. Wer also weiß, wie sich das Zerreiben des Bärlauchs anfühlt, kann kaum einen Fehler machen.
  • Die Blätter des Bärlauchs sind lindgrün, lanzettlich, am Ende spitz ausgezogen, die Oberseite glänzt und die Unterseite ist matt.
  • Die Blätter des Gefleckten Aronstabs besitzen im Gegensatz zu den parallelen Blattnerven des Bärlauchs eine unregelmäßige Gitterstruktur, die besonders auf der Blattrückseite zu erkennen ist.
  • Maiglöckchen stehen eher an trockenen Standorten. Die Verwechslung in der Natur ist mit der Herbstzeitlose auf feuchten Wiesen schon wahrscheinlicher.

Für alle gilt: „Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber die Finger von den Pflanzen lassen, oder sich auf dem Gemüsemarkt bedienen, wo Bärlauch mittlerweile bei zahlreichen Händlern zum Standardsortiment gehört“, so Mario Amann, Geschäftsführer von Sicheres Vorarlberg.