Ministranten bringen die Los-Urne zum Altar
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Religion

Pfarrgemeinderat per Losentscheid

186.000 Katholikinnen und Katholiken in Vorarlberg waren am Sonntag zur Wahl der Pfarrgemeinderäte aufgerufen. Da es immer weniger aktive Kirchenmitglieder gibt, wollen auch immer weniger aktiv mitarbeiten. In Feldkirch-Nofels ging man daher bei dieser Wahl neue Wege: Die zukünftigen Ehrenamtlichen wurden per Losentscheid ermittelt.

In Nofels leben 2000 getaufte Katholikinnen und Katholiken. All jene, die zur Mitarbeit in der Pfarre bereit sind, haben einen Zettel mit dem eigenen Namen in diese Urne geworfen. Die Wahlbeteiligung war vor fünf Jahren mit nur acht Prozent niedrig. Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die in der Pfarre mitarbeiten möchten. Deshalb werden in Nofels nicht Funktionärinnen und Funktionäre für fünf Jahre in den Pfarrgemeinderat gewählt, sondern man sucht sogenannte „Pfarr-Visionäre“ für eine begrenzte Zeit.

Ehrenamt soll Mitarbeitenden gut tun

„Wenn das jeweilige Projekt auf einem guten Weg oder vielleicht sogar beendet ist, dann ist auch die Arbeit fertig für den jeweiligen Mitarbeiter“, erklärt Gemeindeleiterin Ursula Strohal-Hagen: „Also das Ehrenamt soll den Mitarbeitenden gut tun und nicht eine Verpflichtung sein, die vielleicht dann ja mühsam wird.“

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Am Sonntag waren alle Katholikinnen und Katholiken in Vorarlberg aufgerufen, ihre Pfarrgemeinderäte zu wählen.
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Am Sonntag waren alle Katholikinnen und Katholiken in Vorarlberg aufgerufen, ihre Pfarrgemeinderäte zu wählen.
Um in Zeiten schwindender Mitglieder noch Menschen zu finden, die in der Gemeinde Funktionen übernehmen wollen, werden „Pfarrvisionäre“ gesucht für zeitlich begrenzte Aufgaben.
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Um in Zeiten schwindender Mitglieder noch Menschen zu finden, die in der Gemeinde Funktionen übernehmen wollen, werden „Pfarrvisionäre“ gesucht für zeitlich begrenzte Aufgaben.
Ministranten bringen die Los-Urne zum Altar
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Ministranten bringen die Los-Urne zum Altar. In diesen Kasten konnten alle, die künftig mitwirken wollen, einen Zettel mit ihrem Namen werfen.
Die Gottesdienst-Besuchenden in Nofels sind gespannt auf das Ergebnis
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Die Gottesdienst-Besuchenden in Nofels sind gespannt auf das Ergebnis
In diesen Kasten konnten alle, die künftig mitwirken wollen, einen Zettel mit ihrem Namen werfen. Zehn Personen wurden gesucht, elf Stimmen waren drin – nur neun davon waren gültig.
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Zehn Personen wurden gesucht, elf Stimmen waren drin – nur neun davon waren gültig.

Ämter-Auslosung in der Kirche

Zehn Mitarbeitende werden gesucht. Nach dem Wortgottesdienst am Sonntag war die Spannung groß: Wie viele Lose sind in der Urne? Welche Namen stehen darauf? Ein Notar beaufsichtigte die Ziehung. Schlussendlich waren elf Lose in der Urne, neun davon waren gültig. Alle Gezogenen sind Frauen.

Pfarrgemeinderäte per Los gewählt

186.000 Katholiken haben am Sonntag ihre Pfarrgermeinderäte neu gewählt. Mehr als 1.000 Ehrenamtliche standen zur Wahl, die in Nofels ganz anders war als in den restlichen 126 Vorarlberger Pfarren. Dort wurden die zukünftigen Pfarrgermeinderatsmitglieder nämlich per Los ermittelt.

Neue Ideen einbringen

„Es ist vor allem die Gemeinschaft“, erklärt Ursula Allgäuer ihre Motivation, „die Gemeinschaft untereinander, die Gemeinschaft im Glauben, wo man vom Glauben erzählen kann.“ Und die erstmals tätige Eva-Maria Lagler meint: „Es ist ein komplettes Neuland für mich und ich denke, wenn man ein neues Pfarrvisionsteam sucht, dass vielleicht auch wir Jungen neue Ideen einbringen können. Wichtig ist, dass wir die Jungen wieder in die Kirche bringen, dass man ihnen zeigt, dass es doch wichtig ist, einen Glauben zu haben und auch daran glaubt.“