Von den 350 erwarteten Flüchtlinge werden nach Angaben von Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) rund 100 Menschen vom Bund übernommen, bis zu 250 würden über Privatinitiativen in Vorarlberg ankommen. Bis Freitag wurden 561 Flüchtlinge aus der Ukraine in Vorarlberg registriert und untergebracht. Die Unterkünfte verteilen sich bisher auf 49 Gemeinden.
Landesrat Gantner weist auf das Online-Formular auf der Homepage des Landes Vorarlberg hin. Damit können Privatpersonen eine Unterkunft registrieren, die sie zur Unterbringung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen bereitstellen wollen. Weitere Informationen sind unter www.vorarlberg.at/ukraine erhältlich.
Verteilungsdrehscheibe Gaisbühel
Ein gutes Drittel der Flüchtlinge wird in Quartieren der Caritas betreut, der große Rest in Privatwohnungen. Da der Flüchtlingsstrom nicht abreißt, wird es für die Caritas immer enger. Derzeit gehe es sich gerade so aus, sagt Bernd Klisch, Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe.
Die Notunterkunft Gaisbühel mit 77 Plätzen dient jetzt als Verteilungsdrehscheibe. Neue Flüchtlinge kommen dort für einen Tag unter, dann kommen sie in private Quartiere. Bis zu fünf Familien sind es täglich, ebenso viele Privatwohnungen können täglich bezogen werden. Angeboten sind zwar mehr, ob die Unterkünfte aber taugen, muss zuvor geprüft werden.

Landesweites Verteilerzentrum in Nenzing geplant
Die vom Land angekündigten Großquartiere gibt es noch nicht. Sie sollen von der privaten Flüchtlingsbetreuung ORS organisiert werden. Es gebe bereits Gespräche, Verträge gebe es aber noch keine, sagt Sicherheitslandesrat Gantner . Geplant ist etwa ein landesweites Verteilerzentrum in Nenzing. Dort soll es auch eine Gesundheitsstraße geben – samt CoV-Impfungen. Außerdem werden die Menschen dort auch registriert. Wann das fertig ist, beantwortet Gantner mit „zeitnah“.
Tennishalle Hohenems als großes Notquartier
Dennoch sei das Land bereits jetzt für einen größeren Ansturm gerüstet: Mithilfe des Roten Kreuzes könne die leerstehende Tennishalle in Hohenems zu einem Notfallquartier hergerichtet werden. Wird es akut, kann dort in wenigen Stunden ein Quartier für etwa 200 Menschen aufgebaut werden, sagt Rot-Kreuz-Geschäftsführerin Janine Gozzi. Das biete zumindest für zwei bis drei Nächte Verpflegung und ein Dach über dem Kopf.