Landesgericht Feldkirch von außen
ORF Vorarlberg
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Chronik

Mordversuchsprozess wegen CoV-Fällen vertagt

Ein 24-jähriger Schweizer ist am Donnerstag in Feldkirch wegen versuchten Mordes vor Gericht gestanden. Dem Mann wird vorgeworfen, im April vergangenen Jahres eine junge Frau in Hard (Bezirk Bregenz) auf offener Straße mit einem Messer attackiert zu haben. Den Angriff gibt der Mann zu, eine Tötungsabsicht stellte er aber in Abrede.

Der Angeklagte fuhr im vergangenen April spätabends mit seinem Fahrrad an zwei jungen Frauen vorbei, die sich nach der Arbeit auf dem Heimweg befanden. Auf Höhe der beiden Frauen stach der 24-jährige völlig unvermittelt mit einem Küchenmesser auf eine 27-Jährige ein. Die Verletzte, die mit dem Angeklagten nicht bekannt war, dachte zuerst an einen Schlag und bemerkte erst später, dass sie einen Stich erlitten hatte. Das 21 Zentimeter lange Küchenmesser war in den zentralen Rückenbereich eingedrungen. Sie begab sich ins Spital, wo sie einen Tag zur Behandlung bleiben musste. Die Verletzungen hatten sich als nicht allzu gravierend herausgestellt.

Mann wollte festgenommen werden

Nach der Tat begab sich der Mann auf das Betriebsgelände eines Müllentsorgers und löste absichtlich den Feueralarm aus. Seiner Aussage zufolge wollte er festgenommen werden.

Der Mann sagte vor Gericht, dass es eine Kurzschlusshandlung gewesen sei. Er habe sich zum Tatzeitpunkt in einer schlechten körperlichen und geistigen Verfassung befunden. Konkret sei er depressiv und obdachlos gewesen. Am nächsten Tag hätte der ehemalige Hilfsarbeiter einen neuen Job antreten sollen und das alles habe ihn überfordert. Er hasst Frauen und gab vor Gericht an, dass er damals, beeinträchtigt durch Drogen und Alkohol, eine Frau verletzen wollte. Sie zu töten, sei nicht seine Absicht gewesen, sagte er.

Die Staatsanwältin hat den 24-Jährigen als klassischen Verlierertyp beschrieben, der in seinem Leben keine guten Beziehungen zu Frauen gehabt hat. Weil ihn kurz vor der Tat auch noch die eigene Mutter vor die Tür gesetzt hat, habe er dem Opfer das Messer in den Rücken gerammt – nur weil es sich um eine Frau gehandelt habe, so die Staatsanwältin.

Prozess wird Ende März fortgesetzt

Ein Urteil wurde am Donnerstag aber nicht gesprochen. Weil sowohl der gerichtsmedizinische als auch der psychiatrische Gutachter CoV-bedingt nicht zum Prozess nach Feldkirch kommen konnten, wurde das Verfahren vertagt. Es wird am 28. März fortgesetzt.