Kochfeld eines Gasherdes
ORF.at/Carina Kainz
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Umwelt & Klima

Kinderleichte Energiespartipps

Schon vor der russischen Invasion in die Ukraine sind die Energiepreise gestiegen. Seit Kriegsbeginn schnellten vor allem die Preise für Gas und Öl noch einmal in die Höhe. Grund genug, sich einmal anzusehen, wo im täglichen Leben überall Energie gespart werden kann. Hier zehn kinderleichte Tipps, wie Sie Energiekosten einsparen können.

1. Kochen mit Deckel und Nachwärme

Kochen mit Deckel kostet ein Drittel weniger Energie als „oben ohne“. Wählen Sie den Topf immer passend zur Herdplattengröße aus. Zusätzlich spart Nachwärme Energie: Schalten Sie zehn Minuten vor Ende der Garzeit das Kochfeld ab. Die Nachwärme reicht aus, um ihr Gericht punktgenau auf den Tisch zu bringen.

Beispiel: Sie sparen rund 46 Euro und 100 Kilogramm Kohlendioxid im Jahr, wenn Sie bei fünf Kochvorgängen pro Woche den Topfdeckel benutzen.

2. Wasserkocher statt Herdplatte

Ob Tee oder Pasta – erhitzen Sie das Wasser im elektrischen Wasserkocher. Der ist schneller und benötigt weniger Energie als der Topf auf dem Herd.

Beispiel: Wenn Sie an jedem Tag einen Liter Wasser kochen, sparen Sie jährlich 40 Euro beziehungsweise 90 Kilogramm CO2.

wasserkocher
pixabay
Zusätzlich spart es auch an Energie, nur so viel Wasser zu erhitzen, wie benötigt

3. Wäscheleine anstatt Wäschetrockner

Ein Wäschetrockner kann im Jahr ca. 500 kWh „verschlingen“. Diese Energiemenge kann durch das Aufhängen der Wäsche auf der Wäscheleine im Freien eingespart werden. Es ergibt sich eine Ersparnis von ca. 65 Euro pro Jahr.

Übrigens: Wäsche im Freien trocknen ist sowohl im Sommer als auch im Winter möglich. Der Trocknungsprozess ist nicht alleine von der Temperatur, sondern maßgeblich von der Luftfeuchtigkeit abhängig.

4. Zimmertemperatur runter drehen

Viel gespart werden kann bei der Zimmertemperatur bzw. beim Heizen. Die Senkung von einem Grad Raumtemperatur bringt bereits eine Ersparnis von sechs Prozent bei ungedämmten Gebäuden.

Beispiel: Ein Grad weniger Raumtemperatur macht also schon 100 Euro aus. Oder umgekehrt: Wird das Zimmer zwei Grad höher geheizt, kostet das 200 Euro mehr im Jahr.

3. Spülmaschine statt von Hand abspülen

Sparsame Spülmaschinen sind nicht nur tolle Küchenhelfer, sondern benötigen auch weniger Wasser als das Spülen mit der Hand. Laden Sie die Maschine möglichst voll und schalten Sie aufs Sparprogramm. Geschirr dabei nicht vorspülen.

Beispiel: So sparen Sie bei 160 Spülmaschinengängen im Sparprogramm statt Handwäschen pro Jahr 80 Kilogramm CO2 und 35 Euro.

4. Laptop statt PC

Lesen Sie diesen Artikel gerade an einem Desktop-PC oder am Laptop? Für die Klimabilanz wäre der Laptop wesentlich günstiger. Um eine möglichst lange Akku-Laufzeit zu gewährleisten, brauchen Laptops nämlich viel weniger Energie – bis zu 120 kg CO2 vermeiden sie jährlich gegenüber PCs.

Im normalen Betrieb verbraucht ein Multimedia-PC 200 Watt und mehr, ein Laptop mit vergleichbarer Ausstattung und Leistung kommt hingegen mit nur 30 Watt aus. Damit sparen Sie 55 Euro im Jahr, wenn Sie auf einen Laptop umsteigen.

5. Wäsche mit 30 Grad waschen

Mehr als drei Viertel der Energie eines Waschgangs werden für das Erhitzen des Wassers benötigt. Wenn also zwei Waschgänge in der Woche mit 30 statt 60 Grad durchgeführt werden, wird viel CO2 vermieden.

Beispiel: Senkst du die Waschtemperatur von 60 Grad auf 30 Grad, wird nur ein Drittel des Stroms verbraucht, und es wird rund 40 Euro im Jahr gespart.

6. Waschen ohne Vorwäsche

Die heutigen Waschmaschinen habe eine so starke Leistung, dass Vorwäsche überflüssig ist. Auch mit dem Hauptprogramm allein wird deine Wäsche blitzsauber.

Beispiel: Waschen ohne Vorwäsche vermeidet bei drei Waschgängen in der Woche bis zu 35 kg CO2 im Jahr und spart jährlich 15 Euro.

waschmaschine
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Zusatztipp: Waschmaschine direkt an die Warmwasserversorgung anschließen

7. Komplett auf LEDs umrüsten

Wussten Sie, dass normale Glühlampen nur fünf Prozent ihrer Energie für die Lichterzeugung nutzen? Die restlichen 95 Prozent verpuffen in ungenutzter Wärme. Die energiesparendere Alternative: LED-Birnen.

In ihrer Anschaffung kosten sie rund zwei bis drei Euro. Werden alle Glühbirnen aus dem Haushalt verbannt, kann der Energiebedarf für Licht um bis zu 90 Prozent gesenkt werden und damit bis zu 200 Euro gespart werden. Ebenfalls ein Plus: Mit einer Lebensdauer von 20.000 Stunden halten LEDs bei einer durchschnittlichen Leuchtdauer von drei Stunden pro Tag über 20 Jahre. Eine normale Glühlampe kommt gerade mal auf ein Jahr.

8. Auf Standby verzichten

Ist am Fernseher, Monitor oder DVD-Player permanent ein leuchtender Punkt zu sehen und das Netzteil des Ladegeräts ist dauernd warm? Dann verbrauchen diese Geräte rund um die Uhr Strom, der für den Ausstoß von bis zu 245 kg CO2 jährlich verantwortlich ist.

Im Haushalt macht das etwa ein Zehntel der Stromrechnung aus. Durch möglichst vollständigen Verzicht auf den Standby-Modus können im Jahr 400 kWh und ganze 115 Euro gespart werden.

9. Kühlschrank und Gefriertruhe abtauen

Tauen Sie ihre Gefriergeräte regelmäßig ab und saugen Sie den Staub vom äußeren Wärmetauscher ab. Eisschichten im Gefrierschrank erhöhen den Energieverbrauch um 30 Prozent. Zudem liegt die optimale Temperatur für Ihren Gefrierschrank bei ‐18°C. Bei niedrigeren Temperaturen wird deutlich mehr Energie „vergeudet“.

Dies ergibt bei alten Gefrierschränken eine Ersparnis von ca. 32 Euro und bei Neugeräten eine Ersparnis von ca. 6 Euro pro Jahr.

kühlschrank voll
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Wer den Kühlschrank nach dem Öffnen schnell schließt, spart zusätzlich Energie

10. und preissparendster Tipp – Thema Auto

Die derzeit hohen Spritpreise machen das Auto zum Energiefresser Nummer eins. Aber es kann auch hier gespart werden, beispielsweise durch nachhaltigeres und langsameres Fahren.

Beispiel: Wer auf der Autobahn nur 100 statt 130 fährt, kann zehn Prozent der Treibstoffkosten sparen. Wer komplett auf sein Auto verzichtet, spart mehrere Tausend Euro pro Jahr. Das Öffi-Jahresticket kostet in Vorarlberg ja nicht einmal 400 Euro.

Übrigens: Derzeit kostet ein Liter Benzin bekanntlich schon um die zwei Euro. Das Sparpotenzial ist also wesentlich größer.

Ein Tipp lautet auch: Bei Kurzstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Auch das spart mehrere 100 Euro pro Jahr. Und gesünder ist es auch.