Paxlovid
Mike Mareen – stock.adobe.com
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Medizin

Neues Medikament: Paxlovid kurz vor Freigabe

Mit Paxlovid gibt es bald ein neues Coronavirus-Medikament. Es soll Risikopatienten vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Das von Pfizer hergestellte Mittel greift direkt in den Stoffwechsel des Virus ein und verhindert seine Vermehrung. Von dem Mittel werden einige Vorteile erwartet.

Paxlovid wird im Unterschied zu den meisten bisherigen Arzneien gegen Covid-19 in Tabletten-Form verabreicht, kann Risikopatienten von den Hausärzten verschrieben und in den Apotheken abgeholt werden. Ein enormer Vorteil sei zudem, dass das Medikament bei jeder Coronavirus-Variante wirke, sagt Pharmakologe Markus Zeitlinger von der Uni Wien im Gespräch mit ORF Radio Vorarlberg.

Reihe von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Es handle sich insgesamt um ein wirksames Medikament. Allerdings gebe es eine Reihe von Wechselwirkungen, etwa mit Cholesterin- oder Herzmedikamenten, so Zeitlinger. Deshalb müsse noch analysiert werden, was die niedergelassenen Ärzte alles berücksichtigen müssten, ehe sie das Medikament verschreiben könnten.

Die Richtlinien für die Hausärzte sollen in Kürze fertig sein, dann können die Tabletten für Risikopatienten verschrieben und über die Apotheken abgegeben werden. Das Medikament sei ein Lichtblick in der aktuellen Welle und auch für den kommenden Herbst, sagt Zeitlinger.

10.000 Packungen bereits in Österreich

Paxlovid greift direkt in den Stoffwechsel des Virus ein und verhindert dessen Vermehrung, wenn es in den ersten Tagen nach der Infektion genommen wird – innerhalb von fünf Tagen nach Symptombeginn. Die Therapiedauer beträgt fünf Tage. Paxlovid ist zur Behandlung bei Erwachsenen zugelassen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Mehrere 10.000 Packungen sind schon in Österreich, weitere sollen in den nächsten Monaten kommen. Ein Ersatz oder eine Alternative für die Impfung sei das Medikament allerdings nicht, so das Gesundheitsministerium.

Es gibt bereits mehrere Präparate gegen eine Covid-Erkrankung, fast alle müssen jedoch als Infusion gegeben werden – wie zum Beispiel die künstlichen Antikörper, die in Vorarlberg in einem Behandlungszentrum in Dornbirn verabreicht werden. Diese haben bei der aktuellen Omikron-Variante jedoch an Wirkung verloren.