Zecke
Vorarlberger Landeskrankenhäuser
Vorarlberger Landeskrankenhäuser
Chronik

Die Zecken werden nun wieder aktiv

Mit den steigenden Temperaturen haben die Zecken wieder Saison. Im Vorjahr wurden in Vorarlberg sieben FSME-Fälle registriert. Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher rät zur Impfung. Weit häufiger als FSME ist die Borreliose.

Zecken können nach nur einer Mahlzeit viele Monate ohne einen weiteren Tropfen Blut überleben und damit Temperaturen unter sechs Grad Celsius einfach abwarten. Mit den ersten milden Tagen ist der Verdauungsschlaf dann aber zu Ende.

Borreliose weitaus häufiger als FSME

Die von Zecken übertragene Viruserkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME tritt in Vorarlberg nach wie vor eher selten auf. Im Vorjahr gab es sieben bestätigte Fälle, im Jahr zuvor waren es elf. Seit Jahren gibt es einen vorbeugenden Impfstoff zum Schutz.

Das gilt für die häufigere Infektionskrankheit Borreliose nicht. Borreliose wird von spiralförmigen Bakterien, den Borrelien, übertragen. Sie fühlen sich vor allem in den Körpern von Kleinnagern und Vögeln wohl. Hat sich eine Zecke von einem befallenen Tier ernährt, können sich die Bakterien auch im Darm des Blutsaugers ansiedeln.

Sticht diese Zecke dann einen Menschen, wandern die Bakterien in die Speicheldrüsen der Zecke. Beim Saugen gelangt dieser Speichel in den Körper des Menschen und mit ihm auch die Bakterien.

Zecke
JuergenL – stock.adobe.com
Eine Zecke sollte schnellstmöglich entfernt werden

Die ersten zwölf bis 24 Stunden sind wichtig

Da die Wanderung der Borrelien aus dem Darm der Zecke in die Speicheldrüsen Zeit braucht, kann eine frühzeitige Entfernung der Zecke eine Krankheitsübertragung verhindern, erklärt Oberarzt Richard Stockinger vom Landekrankenhaus Feldkirch.

Prinzipiell gilt: Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Übertragung. Wird die Zecke innerhalb der ersten zwölf bis 24 Stunden entfernt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Borrelien-Infektion sehr gering.

Den ganzen Körper immer sorgfältig absuchen

Die Gefahr, von Zecken befallen zu werden, besteht vor allem bei Kontakt mit bodennahen Pflanzen. Schutz kann Kleidung bieten, die möglichst viel Körperfläche bedeckt. Das sind lange Hosen, langärmlige Shirts und festes Schuhwerk.

Nach einem Aufenthalt im Freien soll der Körper sorgfältig nach Zecken abgesucht werden. Vor allem bei Kindern können sie auch am Kopf sitzen.

Wanderröte in der Frühphase

In der Frühphase der Erkrankung haben Menschen Symptome wie Müdigkeit, verringerten Appetit, Kopf- und Nackenschmerzen, Muskel- und Gelenksschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen und Fieber. In Folge können verschiedene Organsysteme betroffen sein, so Stockinger. Vor allem sind es die Haut und das Nervensystem.

Wanderröte
Astrid Gast – stock.adobe.com
Wanderröte

Das häufigste Erkrankungsbild in der Frühphase ist die sogenannte Wanderröte. Das ist eine kreisförmige Rötung der Haut, die mindestens fünf Zentimeter Durchmesser erreicht und drei bis 30 Tage nach dem Zeckenstich auftritt. Patientinnen und Patienten, die im Frühstadium der Borreliose mit Antibiotika behandelt werden, erholen sich in den meisten Fällen rasch und auch vollständig. Die Erkrankung heilt folgenlos aus und die Erreger sterben ab. Die Antikörper bleiben oft über Jahre hinweg nachweisbar.