Seit Montag sind in Vorarlberg täglich mehr als 2.000 neue CoV-Fälle dazugekommen. Vor genau einem Jahr sind durchschnittlich pro Tag rund 40 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die vielen Neuinfektionen zurzeit gehen zu Lasten des medizinischen Personal kritisiert die Vorarlberger Ärztekammer. Die Kritik bezieht sich auf zwei Punkte: Die Öffnungsschritte und das Aussetzen der Impfpflicht.
Durch die Öffnungsschritte werden die vielen Neuinfektionen in Kauf genommen, sagt Ärztekammerpräsident Michael Jonas. In den Spitälern steigt die Zahl der CoV-Patienten erfahrungsgemäß erst zwei Wochen später. „Man muss schon sehr optimistisch sein, um zu glauben, dass es im Spital so bleibt. Es ist ein bisschen eine Verhöhnung der Ärzte, des Pflegepersonals und aller im medizinischen Bereich Tätigen“, sagt Jonas.
Aussetzen der Impfpflicht ist „falsches Signal“
Aufgrund der Omikron-Untervariante kann man derzeit aber noch nichts genau abschätzen, sagt Jonas. „Jetzt haben wir einmal eine Woche vorbei. Ich bin gespannt was in der übernächsten Woche ist. Wenn nichts passiert sind wir mit mehr als einem blauen Auge davongekommen“, so Jonas weiter.
Auch das Aussetzen der Impfpflicht ist für Jonas ein falsches Signal im Hinblick auf den Herbst.